Russland forderte: “Keine militärische Offensive in Nordsyrien“

Der türkische Präsident Erdogan hat am Mittwoch eine erneute Militäroperation im Norden Syriens vorgeschlagen. Als Vorwand dient im dabei der militärische Arm der syrischen Schwesterpartei der PKK, die YPG. Die Türkei verfolgt die PKK als terroristische Organisation und führt in den türkischen-kurdischen Gebieten seit Jahrzehnten einen Bürgerkrieg mit unterschiedlicher Intensität. Immer wieder verletzt die Türkei zudem die Souveränität des Irak und Syriens unter dem Vorwand, gegen die PKK-Rückzugsorte in den Ländern vorzugehen.

Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, erklärte am Donnerstag, dass man hoffe, „dass Ankara von Aktionen absehen wird, die zu einer gefährlichen Verschlechterung der ohnehin schon schwierigen Lage in Syrien führen könnten“. „Ein solcher Schritt ohne die Zustimmung der rechtmäßigen Regierung der Arabischen Republik Syrien wäre eine direkte Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität Syriens“ und würde „eine weitere Eskalation der Spannungen in Syrien verursachen“, fügte sie hinzu.

Erdogan hatte vorgeschlagen, eine 30 km breite Sicherheitszone an der Grenze zur Türkei einzurichten. In einem ersten Schritt sollten die beiden nordsyrischen Städte Tal Rifat und Manbij erobert werden. Von dort aus sollten weitere militärische Operationen in andere Regionen Syriens koordiniert werden.

Sacharowa drückte in der Stellungnahme durchaus Verständnis für die Sicherheitsbedenken der Türkei aus. Sie fügte hinzu, dass die Lösung dieser Bedenken aber nur in einer Rückkehr der syrischen Truppen in die Regionen liegen kann.

USA lehnen Operation ebenfalls ab

Der US-amerikanische Verteidigungsminister Antony Blinken bekundete ebenfalls seine Ablehnung einer solchen Militäroperation des NATO-Partners in Syrien. Blinken befürchtet, dass eine solche Operation für eine weitere Destabilisierung sorgen könnte und von „bösartigen“ Akteuren ausgenutzt werden könnte.

Die USA kooperieren seit längerem mit der PYD, der syrischen Schwesterpartei der PKK, und deren militärischen Armen YPG und SDF. In den von ihnen kontrollierten Gebieten sind US-amerikanische Truppen präsent, offiziell um die Überreste des Islamischen Staates zu bekämpfen. Faktisch geht es auch um die militärische Absicherung und den ökonomischen Zugriff auf Ölquellen in Syrien. Syrien ist seit vielen Konfrontationspunkt der Interessen verschiedener Imperialisten.

Quelle: AJ

 

Quelle: Zeitung der Arbeit