Tarifflucht: Hafenarbeiter verweigern Schiffsentladung

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert den Automobilkonzern VW auf, auf allen von ihm für den Fahrzeugtransport gecharterten Schiffen zum Schutz der Seeleute für die Implementierung und Einhaltung von Tarifverträgen zu sorgen. „VW hat nicht nur die Macht, sondern auch die Verantwortung, einen sozialen und menschenwürdigen Transport seiner Waren sicherzustellen – und dazu gehört auch die Verpflichtung beauftragter Reedereien, Tarifverträge für die Seeleute abzuschließen“, sagte Maya Schwiegershausen-Güth, ver.di-Bundesfachgruppenleiterin Maritime Wirtschaft. Der Konzern müsse anerkennen, dass er nicht nur für die Arbeits- und Lohnbedingungen seiner eigenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Verantwortung trage, sondern für alle, die in seiner Lieferkette arbeiteten.

Am Mittwochnachmittag (22.2.23) hatten sich bei ver.di organisierte Beschäftigte im Seehafen Emden in Niedersachsen geweigert, ein von VW gechartertes Schiff zu entladen und damit für erhebliche Verzögerungen bei der Verladung der Fahrzeuge gesorgt. Für das unter liberianischer Flagge fahrende Schiff konnte den ITF-Inspektoren kein geltender Tarifvertrag oder eine vergleichbare kollektivvertragliche Regelung nachgewiesen werden. Schwiegershausen-Güth: „Die Aktion demonstriert nicht nur, welche Kraft Solidarität hat und wie Beschäftigte sich gegenseitig unterstützen können, sondern sie zeigt auch die Notwendigkeit, soziale Verantwortung in der gesamten Lieferkette zu übernehmen.“ ver.di habe VW aufgefordert, Gespräche aufzunehmen und das Problem anzugehen.

Quelle: ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft