Deutschland braucht ein Wassermanagement

Übernommen von: DIE LINKE.

Didem Aydurmus, promovierte Klimaexpertin und Mitglied des Vorstandes der Partei DIE LINKE, sagt zum Weltwassertag:

Es ist höchste Zeit das Land zukunftsfähig zu machen, damit sowohl Trinkwasserversorgung als auch das Menschenrecht auf angemessene Ernährung gemäß Artikel 11 UN-Sozialpakt sichergestellt werden können. Viele Orte haben schon jetzt deutlich gesunkene Grundwasserspiegel. Wir können nicht davon ausgehen, dass natürliche Speicher ausreichend wieder gefüllt werden.

Dass ein Land wie Deutschland weder eine weitreichende Wassermanagementstrategie hat, noch landesweite Katastrophenpläne für den Umgang mit Knappheit, ist ein Unding. Verantwortungsvolle Politik muss sich jetzt mit Nutzungs- und Zielkonflikten auseinandersetzen. Nicht die Versorgung beispielsweise der TESLA Gigafactory oder von Tönnies Schlachthäusern muss Priorität haben, sondern sauberes Wasser zum direkten Verbrauch der Bevölkerung. Beim Thema Klimawandel sind beispielsweise Technikfantasien bezüglich des Einsatzes von sogenanntem ‚grünen Wasserstoffs‘ bedenklich. Hierfür braucht es schließlich enorm viel Wasser.

Der Synthesebericht des Weltklimarates vom 20. März 2023 warnt, dass zurzeit ungefähr die Hälfte der Weltbevölkerung unter gravierendem Wassermangel leidet. Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wird der Wassermangel weitreichende Konsequenzen für Menschen, Infrastruktur und Wirtschaft haben. Die Rationierung von Wasser für Privathaushalte ist auch in Deutschland bereits denkbar, wie das Beispiel Grünheide, wo aufgrund der Gigafactory Wassermangel bereits ein Problem ist, zeigt. Wir fordern deshalb die Erstellung einer wissenschaftsbasierten bundesweiten Wassermanagementstrategie, die sich an Gemeinwohlinteressen orientiert und einen Katastrophenplan beinhaltet.

Quelle: DIE LINKE.