11. Oktober 2024

151 Millionen Staatsgelder für die Religionsgemeinschaften

Übernommen von Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek:

Aus dem Staatshaushalt flossen im Jahr 2023 insgesamt 25,46 Millionen Euro an die Religionsgemeinschaften in Luxemburg. Das geht aus der Antwort von Premier- und Kultusminister Luc Frieden (CSV) auf eine parlamentarische Anfrage hervor.

Den Angaben ist zu entnehmen, dass der Luxemburger Staat Religionsgemeinschaften zwischen 2018 und 2023 mit insgesamt 151,5 Millionen Euro subventionierte: 23,3 Millionen Euro im Jahr 2018, 26,4 Millionen 2019, 26 Millionen 2020, 25,2 Millionen 2021, 24,8 Millionen 2022 und eben 25,4 Millionen im Jahr 2023.

Das Geld erhielten sieben Religionsgemeinschaften, die seit 2016 über eine Kon­vention mit dem Staat verfügen: Die Katholische Amtskirche, die Protestantische Kirche, die Protestantisch-Reformierte Kir­che, die Anglikanische Kirche, die Muslimische Gemeinschaft, die Orthodoxen Kirche und die Israelische Gemeinschaft.

Angaben dazu, wie das Geld zwischen den einzelnen Religionsgemeinschaften aufgeteilt ist, lieferte der Premierminister nicht, aber es ist allgemein bekannt, dass der weitaus dickste Batzen an die Katholika geht.

Mit dem weitaus größten Teil der staatlichen Zuschüsse decken die Religionsgemeinschaften ihre Personalkosten.

Zusätzlich Lohngelder für 214 Geistliche

Wie viele Beschäftigte von Religionsgemeinschaften einen vom Staat finanzierten Lohn bekommen, weiß der Premierminister allerdings nicht zu sagen, denn die finanzielle Beihilfe, die jeder Religionsgemeinschaft zugewiesen wird, besteht aus einem Pauschalbetrag, der nicht nur auf die Löhne aufgeteilt werden kann.

Damit erschöpfen sich die staatlichen Aushaben für die Löhne der Beschäftigten von Religionsgemeinschaften aber nicht. Denn die Einkommen der Geistlichen, die vor dem Inkrafttreten des Gesetzes vom 23. Juli 2016 eingestellt waren, werden zusätzlich direkt aus dem Staatshaushalt bezahlt. Das betrifft gegenwärtig noch immer 214 Geistliche aller vertraglich gebundenen Religionsgemeinschaften. Wie hoch diese monatlichen Ausgaben sind, wird nicht mitgeteilt.

23 Prozent glauben
an die Wiedergeburt, 10 Prozent an die Hölle

Aus einer im Jahr 2023 vom nationalen Institut für Statistik und Wirtschaftsstudien Statec veröffentlichten Untersuchung geht hervor, dass der Anteil der Menschen hierzulande, die sich zu religiösem Glauben und religiösen Praktiken bekennen, zwischen 2008 und 2021 von 75 Prozent auf 48 Prozent zurückging.

Aus der Studie ging weiter hervor, dass 40 Prozent an »Gott« glauben, 30 Prozent an ein Leben nach dem Tod, 23 Prozent an die Wiedergeburt, 17 Prozent an den Himmel und 10 Prozent an die Hölle. 41 Prozent gaben an, an ein wie immer auch geartetes »höheres Wesen« zu glauben. 44 Prozent aller Befragten bezeichneten sich als nicht religiös, 18 Prozent als überzeugte Atheisten.

Quelle: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek

ZLV