6. Oktober 2024

Israel schließt Al Jazeera auch im Westjordanland

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Der katarische Fernsehsender Al Jazeera meldete in den frühen Morgenstunden, dass israelische Streitkräfte ihr Büro in Ramallah im besetzten Westjordanland gestürmt und eine gerichtliche Verfügung zur Schließung des Büros für 45 Tage erlassen hätten.

Ein Soldat teilte dem palästinensischen Journalisten Walid al-Omari mit, dass „es eine gerichtliche Entscheidung (in Israel) gibt, Al-Jazeera für 45 Tage zu schließen“, eine Szene, die vom Fernsehsender live übertragen wurde. Damit verschärft Israel auch seinen Angriff auf das internationale Journalistennetzwerk aus Katar, das vom ersten Moment an und kontinuierlich über den brutalen israelischen Angriff auf Gaza und das Westjordanland berichtet hat.

Der Befehl zur zur Schließung kam von der israelischen Militärbehörde, obwohl das Büro in Gebiet A liegt, einem Gebiet, das in den Osloer Verträgen als unter palästinensischer Kontrolle stehend bezeichnet wird. Es ist nicht das erste Mal, dass Israel in dem im Osloer Abkommen festgelegten Gebiet A, in dem sich Ramallah befindet und in dem die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ihren Sitz hat, Aktionen durchführt, aber dennoch eine neuerliche Eskalation.

Vor einem Jahr berichtete der UN-Sonderkoordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten, Tor Wennesland, dass es allein zwischen Juni und September letzten Jahres zahlreiche palästinensische Opfer durch israelische Operationen im Gebiet A gegeben habe.

Der Versuch Israels, die „unfreundlichen“ Medien zum Schweigen zu bringen, verläuft parallel zu diesem Angriff.

Im April verabschiedete das israelische Parlament, die Knesset, ein Gesetz, das es Israel erlaubt, ausländische Medien vorübergehend zu schließen, wenn es sie als „Sicherheitsbedrohung“ ansieht. Im Mai beschloss das israelische Kabinett einstimmig, die Büros von Al Jazeera im besetzten Ost-Jerusalem für „45 Tage“ zu schließen, ein Beschluss, der seither noch dreimal erneuert wurde.

Quelle: 902.gr/Al Jazeera

 

Quelle: Zeitung der Arbeit

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