19. Februar 2025
KolumbienWiderstand in Kolumbien

Kämpfe im Südwesten halten an

Übernommen von Widerstand in Kolumbien:

Aus dem ländlichen Gebiet der Gemeinde Santander de Quilichao, Provinz Cauca, wurden zum Ende der Woche schwere Kämpfe zwischen der Front Jaime Martínez und der kolumbianischen Armee gemeldet, Dabei starb mindestens ein Guerillero am Donnerstag. Laut der lokalen Bevölkerung gab es die Kämpfe um die Dörfer La Capilla und Dominguillo, die etwa zwanzig Minuten vom Stadtzentrum dieser Gemeinde entfernt liegen. Bereits aus dem ländlichen Gebiet der Gemeinde Argelia wurden schwere Kämpfe in dieser Woche bestätigt. Auch hier kam es zu Todesfällen, als Zivilisten in die Kämpfe zwischen der Front Carlos Patiño und der Armee kamen. Es sollen zwei Zivilisten ums Leben gekommen und sieben weitere Personen verletzt worden, darunter auch einige Soldaten. Kämpfe gab es zudem in der Gemeinde Corinto, wo neben Zerstörungen an Häusern auch Verletzte berichtet wurden.

Auch aus dem Süden der Nachbarprovinz Valle del Cauca wurden schwere Auseinandersetzungen zwischen der FARC-EP und dem Militär gemeldet. Laut Angaben des Militärs gab es dabei zahlreiche Guerillakämpfer der Front Jaime Martínez, die hier in Jamundí operiert. Die Medien melden sechs tote Guerilleros. In den Tagen zuvor wurden bereits drei Anschläge mit Autobomben in Cauca und Valle del Cauca registriert. Ob diese mit dem Tod von Óscar Eduardo Sandoval, bekannt als Andrés Patiño, oberster Kommandant des Westblocks Kommandant Jacobo Arenas, ist unklar. Oftmals werden als Form des Heroismus Militäraktionen der Guerilla gestartet, wenn Kommandanten sterben.

Mit dem Tod von Andrés Patiño könnte die FARC-EP im Westen ihre Koordinationsfähigkeit verlieren, was zu Expansionsversuchen anderer bewaffneter Organisationen führen könnte, einschließlich des Zweiten Marquetalia, die stark in Argelia präsent sind. Nicht zu vergessen ist, dass das Machtvakuum zu internen Auseinandersetzungen innerhalb des Westblocks Kommandant Jacobo Arenas führen kann. Bisher ist eine Nachfolge nicht geklärt. Unter den Fronten gab es teilweise unterschiedliche Auffassungen zu potenziellen Friedensgesprächen. Alle Strukturen im Westblock unterliegen zwar einem zentralen Kommando, sind jedoch sehr autonom in ihrer militärischen Wirkung und territorialen Kontrolle. Seit dem Herbst gibt es im Süden Caucas eine Rückeroberung der Guerilla-Gebiete durch die staatlichen Sicherheitskräfte.

Quelle: Widerstand in Kolumbien