55 Tage mehr arbeiten für das gleiche Geld?!
Übernommen von SDAJ:
Im Jahr 2025 ist heute, am 6.März, der „Equal Pay Day“. Dieser Tag findet jedes Jahr wann anders statt. Er markiert den Tag im Jahr bis zu dem Frauen arbeiten müssten, um bei ihren durchschnittlichen Löhnen dasselbe verdient zu haben, wie Männer durchschnittlich bereits am 31. Dezember des Vorjahres. Frauen verdienen im Schnitt 16% weniger als Männer. Zum einen, weil sie öfter in Teilzeit arbeiten, um mehr Zeit für Haushaltsarbeit, private Altenpflege und Kindererziehung zu haben.
Zum anderen, weil die Löhne in Branchen, in denen mehr Frauen arbeiten deutlich geringer sind. Aber auch bei gleicher Tätigkeit, Qualifikation und Arbeitszeit verdienen Frauen immer noch im Schnitt 6% weniger. Im Ergebnis erzielen laut einer DGB-Studie mehr als die Hälfte aller arbeitenden Frauen in Deutschland kein existenzsicherndes Einkommen. Das bedeutet oft, dass sie von Ehemännern oder Lebenspartnern finanziell abhängig sind, was erschwert eine unglückliche oder sogar gewaltvolle Beziehung als Frau zu beenden.
Denn scheitert die Beziehung, was ja häufiger passieren soll, gehören Frauen, in vielen Fällen als Alleinerziehende, schnell zum armen Teil der Bevölkerung. Jenen, die ihren Partner länger behalten und sogar überleben, droht wiederum die Altersarmut.
Jetzt könnte man in Anbetracht der neusten Erkenntnisse des Statistischen Bundesamtes vielleicht im ersten Moment etwas Erleichterung verspüren. Denn laut diesem ist der Gender Pay Gap im letzten Jahr um 2% gesunken. Diese 2% sind aber auf schwache Tarifabschlüsse beispielsweise in der männerdominierten Metall- und Elektroindustrie zurückzuführen. Insofern findet zwar eine leichte Angleichung statt, allerdings nach unten.
Das ist keine Angleichung im Interesse der arbeitenden Menschen in Deutschland. Freuen können sich darüber nicht die Frauen in Deutschland, sondern zum Beispiel die Aktionäre über neue Rekorde bei den Dividendenausschüttungen … auf unsere Kosten.
Gegen Reallohnverlust, für gleichen Lohn für gleiche Arbeit für Männer wie Frauen und für eine selbstbestimmtes Leben für Frauen hilft nur, sich gewerkschaftlich zu organisieren und für eine Lohnerhöhung zum Beispiel in der aktuell laufenden Tarifrunde im öffentlichen Dienst konsequent und geschlossen auf die Straße zu gehen und zu streiken.
Wir als SDAJ stehen solidarisch an der Seite der Streikenden und fordern anlässlich des Equal Pay Day:
-
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!
-
Bessere Bezahlung klassischer „Frauenberufe“!
-
Kostenlose Kindergartenplätze und Ganztagsschulen für alle!
- Verpflichtung der Unternehmen zur Schaffung von Betriebskindergärten unter öffentlicher Kontrolle!
- Verlängerung der möglichen Elternzeit! Keine Diskriminierung durch Schwangerschaft im Beruf!
Der Beitrag 55 Tage mehr arbeiten für das gleiche Geld?! erschien zuerst auf SDAJ.
Quelle: SDAJ