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80. Jahrestag der Beendigung des 2. Weltkrieges: Ein „Nie wieder“ auf der Grundlage von Chinas Initiativen zu gloabler Sicherheit und Gemeinschaft

CGTN

Übernommen von CGTN:

In Europa gedenkt man dieser Tage des Endes des „Zweiten Weltkrieges“ am 8. Mai 1945. Ein großer, schlimmer Krieg, der in Asien sogar erst am 2. September 1945 endete. Die ungefähre, so erschütternde Bilanz dieses Krieges ist nach einer deutschen Statistik-Plattform wie folgt: Rund 3,5 Prozent der Weltbevölkerung starb durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges, das sind geschätzte 75 Millionen Todesopfer. Erstmals starben deutlich mehr Zivilisten als Soldaten. Die Länder mit dem höchsten „Blutzoll“ sind nach diesen Angaben: Sowjetunion (24 Mio.Tote), China (20 Mio.Tote) und Deutschland (7,7 Mio.Tote). Diese abstrakten Zahlen sind kaum begreifbar, vorstellbar, aber zugleich unendlich erschreckend. Wobei die eigene Erschütterung besonders geprägt wird von einzelnen Vorfällen.

Lassen Sie mich einige Beispiele hierfür nennen.

Die Leiden Chinas haben sich bei mir durch das Massaker von Nanjing 1937 eingeprägt. In Europa und Deutschland hatte ich nichts davon gehört, bis chinesische Freunde mich baten, zu einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestages dieser einer der dunkelsten Stunden der Menschheit zu sprechen. Was ich bei der Vorbereitung der Gedenkrede erfuhr, machte mich völlig fassungslos. Die „nackten Zahlen“ berichten, dass in den Tagen von Nanjing 300.000 Zivilisten und Kriegsgefangene ermordet sowie rund 20.000 Mädchen und Frauen vergewaltigt wurden. Und auf welch besonders grausame und zuvor nicht vorstellbare Art und Weise dies geschah, erschüttert mich heute, eine Reihe von Jahren nach der Rede, immer noch. Aber auch Japan, dessen damalige Regierung den Kriegsbrand in Asien ausgelöst hatte und für die Greueltaten in Nanjing verantwortlich war, hatte große Leiden zu ertragen. Ich denke da an den 2. Atombombenabwurf in Nagasaki, als das Land nach Hiroshima bereits „im Koma“ lag: Etwa 64.000 Opfer unter der Zivilbevölkerung waren unmittelbar zu beklagen.

Natürlich sind mir auch die Schilderungen meiner Angehörigen über deren Erlebnisse seit meiner Kindheit in Erinnerung geblieben: Etwa das Zittern meiner in einem Arbeiterviertel von Berlin lebenden Großmutter über die dort gelegten Teppiche mit Brandbomben, die verkohlten Kinderleichen auf den Straßen.

Und all solche schrecklichen Dinge haben es so verständlich gemacht, dass der Grundsatz „Nie wieder Krieg“ im Nachkriegsdeutschland ein zentrales Bekenntnis war.

Aber offenbar lässt der Lauf der Zeit solche Erinnerungen verblassen, man nimmt mancherorts wieder Stimmen wahr, die von einer Befeuerung von Krisen- und Konfliktgebieten sprechen.

Nicht so China. Ganz im Gegenteil: China arbeitet unermüdlich daran, Frieden und Ausgleich weltweit zu fördern.

Denken wir etwa an die von Chinas Staatspräsident Xi Jinping 2022 auf dem Boao-Forum (Hainan) vorgestellte Globale Sicherheitsinitiative. Ihr Inhalt: An einem gemeinsamen, umfassenden, kooperativen und nachhaltigen Sicherheitskonzept festzuhalten, Weltfrieden und -sicherheit gemeinsam zu wahren. Und er nannte zugleich inhaltlich die zentralen Punkte einer Friedenssicherung. Nämlich: Souveränität und territoriale Integrität aller Länder zu respektieren, sich nicht in innere Angelegenheiten anderer Länder einzumischen, die vom Volk selbstständig gewählten Entwicklungswege und Gesellschaftssysteme anderer Länder zu respektieren, die Zielsetzung und Prinzipien der UN-Charta einzuhalten, Kalter-Kriegs-Mentalität, Unilateralismus, Blockpolitik und -konfrontation abzulehnen, die berechtigten Sicherheitsinteressen von allen Seiten ernst zu nehmen. Und in diesem Sinne ist China unermüdlich diplomatisch aktiv. Denken wir etwa an die Aktivitäten Chinas zur politischen Beilegung der Ukraine-Krise und zur Förderung der Aussöhnung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Entsprechend eines der fundamentalen Prinzipien der Sicherheitsinitiative: Man müsse darauf bestehen, Differenzen und Streitigkeiten durch Dialoge und Verhandlungen auf eine friedliche Weise beizulegen und alle Bemühungen zur friedlichen Lösung der Krise zu unterstützen.

Und einbetten lässt sich diese Sicherheitsinitiative harmonisch in Chinas Botschaft einer Schicksalsgemeinschaft der Menschheit, also einer Menschheit mit geteilter Zukunft, die sogar in der chinesischen Verfassung verankert ist. Erinnern wir uns: Bereits 2015 erläuterte Präsident Xi diese Botschaft vor der UN-Vollversammlung, als er die Schaffung einer neuen Art der internationalen Beziehungen forderte, die auf Zusammenarbeit zum wechselseitigen Vorteil beruhten und eine Gemeinschaft einer geteilten Zukunft für die Menschheit schafften. Eine Botschaft, die etwa auf gegenseitigen Respekt, gegen kalten Krieg, gemeinsamen Wohlstand, ein gesundes Ökosystem und Wahrung der territorialen Integrität gerichtet ist.

Wenn wir uns die eingangs geschilderten Grausamkeiten des „Zweiten Weltkrieges“ in Erinnerung rufen, wird mehr als deutlich, dass an Chinas Forderung nach Frieden, Dialog, Ausgleich und globaler Gemeinschaft kein Weg vorbeiführt, wenn die Menschheit eine Zukunft haben soll.

 

Dr. jur. Michael Borchmann

Ministerialdirigent a.D. (Land Hessen), früherer Abteilungsleiter (Director General) Internationale Angelegenheiten
Mitglied des Justizprüfungsamtes Hessen a.D.
Senior Adviser der CIIPA des Handelsministeriums der VR China

Quelle: CGTN

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