Netanjahu der Bombardierung von Kindern in Gaza beschuldigt: Abgeordneter erneut vom Knessetpodium entfernt

Der Hadasch-Abgeordnete Ofer Cassif wurde am Mittwoch, den 28. Mai, erneut von Sicherheitskräften vom Podium der Knesset entfernt, nachdem er den rechtsextremen Premierminister Benjamin Netanjahu beschuldigt hatte, für die Bombardierung palästinensischer Kinder in Gaza verantwortlich zu sein. Knessetsprecher Amir Ohana (Likud), der die Wachen anwies, Cassif zu entfernen, befahl ihnen auch, die nächste Rednerin, Labor-MK Naama Lazimi, nach dem Ende ihrer „Redezeit“ gewaltsam zu entfernen

In der vergangenen Woche wurde der Abgeordnete Ayman Odeh (Hadash) am 21. Mai gewaltsam vom Podium in der Knesset entfernt, nachdem er in einem Wortgefecht mit rechtsextremen Koalitionsmitgliedern die Verlängerung des Gaza-Krieges kritisiert hatte. Er beschuldigte die Besatzungsarmee, für die steigende Zahl toter palästinensischer Kinder verantwortlich zu sein. „Es ist ein Krieg gegen unschuldige Menschen, ein Massaker“, sagte er.

„Die Mehrheit sowohl der Israelis als auch der Palästinenser will, dass der andauernde Krieg beendet wird“, sagte MK Odeh am Mittwoch auf der Jahreskonferenz der Israelischen Anwaltskammer in Eilat. „Als ich die Zahl 600 Kriegstage sah, erinnerte ich mich an den Sechstagekrieg“, sagte Odeh. „Damals, sowohl 48 als auch 67, ging ein Volk glücklich und siegreich aus dem Krieg hervor, während ein anderes Volk sich besiegt fühlte. Aber wenn Sie heute die meisten israelischen Bürger und die meisten Palästinenser fragen, werden sie sagen, dass sie sich wünschen, die Tage seit dem 7. Oktober wären nie geschehen. Die Mehrheit auf beiden Seiten will diese Situation nicht“, sagte er.

Odeh betonte die Sinnlosigkeit des blutigen und lang anhaltenden Krieges und das Versagen der zionistischen politischen Führung. „Was ist die politische Errungenschaft? Bitte sagen Sie es mir. Es gibt keine. Deshalb müssen wir nach diesem Krieg dem rechten Flügel sagen: ‚Euer Weg ist gescheitert. Ihr habt keine Vision, keine Richtung.‘ Das ist das Richtige, und es muss so deutlich wie möglich gesagt werden.“

In seinen Ausführungen hob der Hadash-MK die menschliche Perspektive hervor, die er stets beibehalten hat: „Ich möchte nicht, dass ein einziges Kind, weder ein jüdisches noch ein palästinensisches, getötet wird; das ist die Hauptsache. Es gibt Leute, die wollen, dass ich nur eine Seite sehe; das wird nicht passieren. Ich werde beide Seiten sehen, den Schmerz der Israelis und den Schmerz der Palästinenser“

Der Parteivorsitzende der Demokraten, Yair Golan, nahm ebenfalls an der Konferenz in Eilat teil. Er hatte in der vergangenen Woche für Aufsehen gesorgt, als er sagte: „Ein vernünftiges Land tötet Kinder nicht als Hobby“, und konnte am Dienstag auf einer Konferenz in Beerscheba wegen Zwischenrufen von Faschisten nicht sprechen. „Ich habe mich nie gegen israelische Soldaten ausgesprochen und werde dies auch nie tun. Im Gegenteil, die IDF-Soldaten haben durch ihren Heldenmut bereits im Mai-Juni letzten Jahres eine außergewöhnliche Leistung vollbracht. Wir haben die Beseitigung der militärischen Macht der Hamas abgeschlossen, und darauf hätte ein diplomatischer Schritt aufbauen sollen, um die Geiseln zu befreien und ein umfassendes regionales Abkommen zu schließen“, sagte er.

Zu Netanjahu sagte Golan: „Anstatt gegen Lügen und Aufwiegelung zu kämpfen, verstärkt er sie noch. Dies ist eine organisierte Aufwiegelung. Die israelische Öffentlichkeit muss sich mobilisieren und auf vorgezogene Wahlen drängen. Wahlen sind das Gebot der Stunde, um das Land zu retten.“

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