9. Juli 2025

9. Juli 2025
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Bochumer Bürger im Gazastreifen getötet: FASG fordert Stellungnahme der Stadtspitze

Übernommen von Yeni Hayat / Neues Leben:

Die Fraktion Frieden, Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (FASG) in Bochum hat mit großer Bestürzung auf den Tod des Bochumer Bürgers und deutschen Staatsangehörigen Abdul R. Al-Najjar (77) im Gazastreifen reagiert und fordert eine öffentliche Stellungnahme der Stadtspitze.

Al-Najjar war über viele Jahre als Taxiunternehmer in Bochum tätig und galt als engagiertes Mitglied der Stadtgemeinschaft. Nach Informationen aus seinem persönlichen Umfeld reiste er bereits vor dem 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen, um familiären Verpflichtungen nachzukommen. Eine Rückkehr nach Deutschland war ihm aufgrund des anhaltenden Krieges nicht mehr möglich.

Die Familie von Herrn Al-Najjar berichtet, dass er zuletzt am 2. Juni 2025 Kontakt mit dem Roten Kreuz in Ramallah aufnahm, um Hilfe zu erhalten. Weniger als 48 Stunden später kam er durch massive Explosionen ums Leben. Herr Al-Najjar hinterlässt Kinder, Enkelkinder und zahlreiche Angehörige in Deutschland, die tief in Bochum verwurzelt sind.

FASG fordert öffentliche Reaktion der Stadt

Die FASG fordert den Oberbürgermeister und die Stadtspitze Bochums nachdrücklich auf, sich öffentlich zu diesem tragischen Todesfall zu äußern. Die Fraktion betont, dass es dabei nicht nur um symbolische Anteilnahme gehe, sondern um die Anerkennung individuellen menschlichen Leids und ein sichtbares Zeichen der Solidarität gegenüber den Angehörigen eines verstorbenen Bochumer Bürgers.

“Wenn ein Mitglied unserer Stadtgesellschaft unter diesen Umständen im Ausland ums Leben kommt, darf dies nicht kommentarlos bleiben. Die Stadt Bochum muss Haltung zeigen – aus Mitgefühl, aus Verantwortung und vor allem aus Solidarität. Der Tod von Herrn Al-Najjar macht das menschliche Leid, das der Nahostkonflikt verursacht, auch für unsere Stadtgesellschaft schmerzhaft greifbar. Es ist ein tragisches Beispiel dafür, wie Kriege konkrete Auswirkungen im unmittelbaren Lebensumfeld haben können”, erklärte die Fraktionsvorsitzende Mehriban Özdogan.

Appell an Politik und Gesellschaft

Die FASG ruft alle demokratischen Kräfte in Politik und Gesellschaft dazu auf, sich unmissverständlich für den Schutz der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten und für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts einzusetzen. Der Tod von Herrn Al-Najjar sei eine Mahnung, dass Menschenleben niemals geopolitischen Interessen untergeordnet werden dürfen. Die Fraktion drückt der Familie Al-Najjar und allen, die um ihn trauern, ihr aufrichtiges Mitgefühl aus.

Quelle: Yeni Hayat / Neues Leben