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Kriegsgeschrei des Präsidenten

Übernommen von Widerstand in Kolumbien:

Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro, eigentlich bekannt für seine Friedensinitiative, gibt sich öffentlich nun dem Kriegsgeschrei her. So gab er am gestrigen Montag, den 10. November, über seinen persönlichen X-Account eine deutliche Erklärung ab, in der er bekannt gab, dass die Streitkräfte eine Offensive gegen Iván Mordisco in der Provinz Guaviare durchführen. „Militäroffensive gegen Iván Mordisco in Guaviare. Ich habe den Bombenangriff und die militärische Auflösung der von den Streitkräften lokalisierten Front angeordnet“, erklärte das Staatsoberhaupt am Montagabend. Damit meint er die Tötung des Oberkommandierenden des Zentralen Generalstabs der FARC-EP, die hier unter anderem mit der 1. Front Armando Ríos präsent ist.

Diese Mitteilung des kolumbianischen Präsidenten erfolgte, nachdem Verteidigungsminister Pedro Sánchez in dem genannten sozialen Netzwerk einen Einsatz gegen die Guerilla seit den frühen Morgenstunden angekündigt hatte. „Unsere Streitkräfte und die Nationale Polizei führen in den Dschungeln von Guaviare eine entschlossene Offensivoperation gegen die narkoterroristischen Strukturen des Kartells von alias Mordisco durch, die Gemeinden und Bauern in dieser wunderschönen Provinz bedrohen und erpressen. Die Operation ist im Gange“, sagte Sánchez. In den Medien wird die Guerilla häufig mit Drogenterroristen gleichgesetzt, eine politische Abwertung. Bisher blieben die seit Monaten anhaltenden Militäroperationen im Amazonasgebiet gegen die FARC-EP erfolglos.

Ebenfalls gestern kam es im ländlichen Gebiet der Gemeinde Jamundí, Provinz Valle del Cauca, zu schweren Kämpfen, sie sich auch in bewohnte Gebiete zogen. Im Ortsteil Robles kam es zu Angriffen mit Sprengsätzen, teilweise durch Drohnen, die von der Front Jaime Martínez der FARC-EP abgefeuert wurden. Dies löste Panik unter der Bevölkerung aus. Aus diesem Grund mussten einige Bewohner evakuiert werden. In den Medien wird jedoch nicht erwähnt, dass sich die staatlichen Sicherheitskräfte im Ortzentrum verschanzten und sie bewohnte Gebiete häufig als Ausgangspunkt für Operationen oder gar für temporäre Basen nutzen. Nur deshalb zogen sich die Angriffe der Guerilla in den Ort hinein.

Quelle: Widerstand in Kolumbien

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