Kuba wird die aktuelle Energiekrise überwinden

Granma

Der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Partei und Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, bekräftigte am vergangenen Samstag, dass Kuba die derzeitige Energiekrise, die durch die jahrelangen Auswirkungen der Blockade der Vereinigten Staaten verursacht wurde, überwinden wird.
Bei einer erneuten Besichtigung der thermoelektrischen Kraftwerke Máximo Gómez in Mariel und Ernesto Guevara de la Serna in Santa Cruz del Norte erläuterte der Staatschef die Strategie zur Überwindung der Situation des Nationalen Elektrizitätssystems (SEN), die seit mehreren Monaten zu ständigen Stromausfällen geführt hat.
Diese Situation habe nichts mit feindlichen Aktivitäten zu tun und auch nicht mit einer schlechten Einstellung der Arbeiter in den thermoelektrischen Werken.
„Dies hat mit den systematischen Schäden zu tun, die durch die Blockade verursacht wurden, die dem Land keine Finanzierungsmöglichkeiten für die Instandhaltung, Reparaturen und Neuinvestitionen bot, die der Sektor benötigte. Daher haben wir es heute mit einem kumulierten Prozess des technologischen Verfalls zu tun, der nicht in kurzer Zeit behoben werden kann.”
„In jedem der besuchten thermoelektrischen Kraftwerke“, so der Präsident, kann man die intensive Arbeit erkennen, die unter sehr schwierigen Bedingungen geleistet wird, viele Stunden lang und mit enormer Anstrengung,  um die Erzeugungskapazität in kürzester Zeit wiederherzustellen und natürlich, um mehr Stabilität zu gewährleisten, damit wir von dieser komplexen und unangenehmen Situation fortkommen, die unsere gesamte Bevölkerung betrifft.“
Der Präsident erinnerte an den Fernsehauftritt im Juni, bei dem eine Strategie zur Vermeidung von Stromausfällen in den Sommermonaten vorgeschlagen wurde, ein gut durchdachtes Konzept, das zu Ergebnissen wie der Einbindung des Blocks 8 in Mariel und der Wiederherstellung eines anderen Blocks des CTE Carlos Manuel de Céspedes in Cienfuegos führte, die nun beide stabil arbeiten.
Diese Strategie sei jedoch durch den Unfall im Kessel von Felton 2, die Havarie in Felton 1 und die Instabilität des CTE Antonio Guiteras in Matanzas, das nicht so gründlich gewartet werden konnte, wie es nötig gewesen wäre, in Frage gestellt worden.

Hier gibt niemand auf, die Elektrizitätswerke suchen mit großem Einsatz nach Lösungen Photo: Estudio Revolución

Für ein stabiles Funktionieren des Stromsystems des Landes sei es notwendig, dass das Herzstück der Stromerzeugung, die thermoelektrischen Kraftwerke Felton und Guiteras, voll funktionsfähig seien.
„Angesichts dieser Widrigkeiten“, so der kubanische Staatschef, „wurde die Strategie mit drei grundlegenden Zielen aktualisiert: Erstens, den Stromausfall so schnell wie möglich zu beseitigen, ihn zu minimieren, und das wollen wir noch vor Ende dieses Jahres erreichen.
Ein zweites Ziel ist es, im Jahr 2023 eine Reihe von Investitionen und Instandhaltungsmaßnahmen zu entwickeln, die dem System Stabilität verleihen und es stärken werden lassen. Und ein dritter Punkt ist die Veränderung der Energiematrix, die Teil aller Maßnahmen und neuen Investitionen ist.
Díaz-Canel erläuterte, dass infolge der ersten Finanzierung, die vor einigen Monaten bereitgestellt wurde, Teile und Komponenten für die Wartung mehrerer Generatoren und thermoelektrischer Anlagen ins Land kommen würden, was es uns ermöglichen wird, bei der Wiederherstellung der Erzeugungskapazität Fortschritte zu erzielen. Diese werde sich von September bis Dezember allmählich verbessern, sagte er.
Kürzlich sei dafür eine weitere Finanzierung bereitgestellt worden, um thermische und dezentrale Erzeugungskapazitäten wiederherzustellen, die ursprünglich nicht vorgesehen gewesen seien und gleichzeitig gebe es eine ganze Reihe von Investitionen in neue Erzeugungstechnologien.
„Generell“, so Díaz Canel, „ist geplant, bis Dezember mehr als 270 Megawatt an thermischer Erzeugung in den Anlagen zu gewinnen, in denen wir Wartungs- und Reparaturarbeiten vorgesehen haben. Bei der dezentralen Erzeugung können wir netto 180 Megawatt einbeziehen. Und mit den neuen Investitionen können wir mehr als 450 Megawatt hinzufügen. Wir sprechen hier von Zahlen zwischen 700 und 900 Megawatt, wenn diese ganze Strategie gut funktioniert.“
Er sagte weiter: „Ich spreche immer von Prognosen, denn in dieser Situation der Instabilität und der Verschlechterung, die das nationale Stromnetz  durchmacht, treten unvorhergesehene Ereignisse ein, und man kann nicht von ganz genauen Zahlen sprechen, denn wenn etwas ausfällt geht das erwartete Wachstum zurück.”
Wichtig sei es nun, kontinuierlich zu beobachten, wie diese Wartungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt werden, wie diese Kapazitäten eingebunden werden, wie sich das übrige System weiterhin verhält und welches Gleichgewicht wir bei der Stromerzeugung erreichen.
„Die Strategie“, so fügte er hinzu, „umfasst auch eine Reihe von Maßnahmen, die kürzlich vom Exekutivkomitee des Ministerrats gebilligt wurden, um auf die Nachfrage einzuwirken, insbesondere was die Großverbraucher angeht. Wir müssen uns um einen Rückgang der Nachfrage bemühen, die in den letzten Monaten Zahlen erreicht hat, die es in diesem Land zuvor noch nie gegeben hat.”
Der Präsident wies darauf hin, dass diese ganze Situation von den Feinden der Revolution ausgenutzt worden sei, um Entmutigung und Unsicherheit zu schaffen, zu Vandalismus aufzurufen und Unruhe zu stiften. Leider gebe es Menschen, die sich durch Vandalismus und unangemessenes Verhalten zu solchen Aktionen hinreißen lassen.
„Ich trenne dieses Verhalten von den Zweifeln, die die Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt haben mag, von ihren Forderungen oder Sorgen, die durch die Systeme der Aufmerksamkeit, die wir in der Partei, der Regierung und in den Institutionen der Revolution haben, kanalisiert werden”, stellte er klar.
Der Präsident wies darauf hin, dass alle Kader der Partei und der Regierung in den Gemeinden und Stadtvierteln tätig sind und sich um alle Unzufriedenheiten kümmern, die mit dieser Situation einhergehen.
Díaz-Canel sprach von einer heuchlerischen, mit zweierlei Maß gemessenen, völkermörderischen und unmenschlichen Politik, mit der versucht werde, das Land durch ungerechte Sanktionen und eine verschärfte Blockade zu unterjochen. Es seien genau diejenigen, die das Land in diese Situation gebracht haben, die jetzt versuchten, diese Matrix herzustellen.
„Auch wenn noch schwierige Tage, Wochen und Monate vor uns liegen, niemand hier gibt auf, die Energiearbeiter stehen bereit, um mit einer enormen Anstrengung, Lösungen zu finden”, betonte er.
Es gibt eine integrierte Gruppe von Regierungsinstitutionen, die daran arbeiten, dass wir so schnell wie möglich mit den  Importen vorankommen, bei der Sicherstellung  der nationalen Industrie für all diese Wiederherstellungs- und Instandhaltungsaufgaben und auch das Geschäft mit Importen von neuen Technologien zu beschleunigen, die das Land brauchen wird, um die notwendige Stabilität zu erreichen.

Quelle: Granma Internacional