Krisz Webber, 29. April 2025:
Input der IMI (Informationsstelle Militarisierung e.V.)
am 26.04.2025
in der Lern- und Kreativwerk KOLEO in Nürnberg
in Rahmen des Workshops
„Keine Mittelstreckenraketen in Grafenwöhr und anderswo!“
der DFG-VK Bayern
aus der Einladung:
Hyperschallraketen „Dark Eagle“:
Das System soll 2025 einsatzfähig sein.
Voraussichtlicher Stationierungsort ist der Truppenübungsplatz Grafenwöhr in der Oberpfalz. Die dort stationierte Artilleriebrigade der US-Army kann das System bedienen.
Warum neue Mittelstreckenraketen?
„Im Ernstfall müssen NATO-Staaten auch selbst angreifen können, zum Beispiel um russische Raketenfähigkeiten zu vernichten, bevor diese NATO-Gebiet angreifen können, und um russische Militärziele zu zerstören, wie Kommandozentralen“ (so sprach Claudia Major, von der „Stiftung Wissenschaft und Politik“). Nach dieser militaristischen Logik muss die russische Militärführung ebenfalls versuchen, präventiv die Waffensysteme in Grafenwöhr zu zerstören. Ein permanenter Alarmzustand – auf beiden Seiten! – wäre die Folge. Die Auslösung eines Atomkrieges wegen einer Fehlwahrnehmung wird wahrscheinlicher.
Neuer Rüstungswettlauf
Die russische Führung wird die Stationierung von neuen Mittelstreckenwaffen in Europa im Zusammenhang mit der „Modernisierung“ der US-amerikanischen strategischen Atomwaffen betrachten: Die U-Boot gestützten Raketen werden zielgenauer und mit Atomsprengköpfen mit geringerer Sprengkraft versehen; die Air Force will 100 Tarnkappenbomber „B21“ mit jew. 10 Hyperschall-Marschflugkörpern beschaffen; die US- Atombomben in Europa im Rahmen der sogenannten nuklearen Teilhabe sollen in Zukunft von F-35 Tarnkappenbombern ins Ziel gebracht werden. Diese Maßnahmen zielen auf die Fähigkeit zur präventiven Entwaffnung des Gegners.
Auch Russland modernisiert seine strategischen Atomwaffen. Im Krieg gegen die Ukraine hat Russland eine neue Mittelstreckenrakete geststet („Oreshnik“ ? )
Atomraketen sind Magneten – für andere Atomraketen!
Die Mittelstreckenraketen in Deutschland, wie auch die anderen Militärbasen und Kommandoeinrichtungen der US-Streitkräfte, werden zu wichtigen Angriffszielen im Rahmen des drohenden Atomkrieges.
Alternative: Rüstungskontrolle
Der INF-Vertrag von 1987 hat die Stationierung von landgestützten Raketen von mehr als 500 km Reichweite in Europa verboten.
Russland hat seit 2014 atomare Marschflugkörper („Iskander“) mit angeblich mehr als 500 km Reichweite aufgestellt. (in Wikipedia angegeben bis 500 km Reichweite) Daraufhin haben die USA im Jahr 2019 diesen Vertrag gekündigt. Die Wiederinkraftsetzung des INF-Vertrages wäre ein wichtiger und notwendiger Schritt zur Verhinderung eines neuen Rüstungswettlaufes. Über die Frage der Reichweite russischer Waffensysteme muss im Rahmen des Vertrages verhandelt werden. Dabei könnten ExpertInnen aus neutralen Staaten mitwirken.
Links:
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IMI Factsheet US-Mittelstreckensysteme:
US-Mittelstreckensysteme
IMI Broschüre „Frieden schaffen mit Angriffswaffen?“:
Frieden schaffen mit Angriffswaffen?
Berliner Appell:
https://nie-wieder-krieg.org/
Nein zu US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland
Hintergrund- und Argumentationsmaterial im Zusammenhang mit dem Berliner Appell
Auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=zVd4EZziYLI