Hammer und Sichel für Neruda

Der Stern wieder an seinem Platz. Foto: Partido Comunista de Chile / FacebookIm Rahmen einer Ehrung für Chiles großen Dichter Pablo Neruda ist am Sonntag am früheren Gebäude des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chiles wieder der rote Stern mit Hammer und Sichel angebracht worden, der dort bis zum faschistischen Putsch 1973 gehangen hatte. Gefeiert wurde die Zeremonie von zahlreichen Mitgliedern der Kommunistischen Partei und der Kommunistischen Jugend Chiles, die gemeinsam »El Pueblo Unido«, die Hymne der Unidad Popular, sangen.

Die Aktion war Bestandteil eines an den Karneval erinnernden Umzugs zu Ehren Pablo Nerudas. Unter dem Motto »Neruda viene volando« (Neruda kommt im Flug) hatten Freiwillige eine Figur durch die Straßen der chilenischen Hauptstadt gezogen, die den Dichter wie Superman fliegend darstellte. Der Zug machte Halt an Stationen, die für das Leben des Literaturnobelpreisträgers prägend waren. Neben dem einstigen Sitz der Kommunistischen Partei war das zum Abschluss auch der Präsidentenpalast La Moneda, in dem die Putschisten den demokratisch gewählten Präsidenten Salvador Allende ermordeten. Neruda selbst war zwölf Tage nach dem Staatsstreich, am 23. September 1973, in seinem Haus gestorben. Bis heute halten sich Gerüchte, dass auch er von den Schergen Pinochets ermordet wurde.