Reise ohne Wiederkehr des Mädchens Jakelín

Das als Jakelín Amei Rosmery Caal Maquín identifizierte gualtematekische Kind hatte zu Fuß oder mit irgendeinem Verkehrsmittel, das auftauchte und kein Geld kostete, zusammen mit seinem Vater Nery Gilberto Caal Cruz und anderen 163  Landsleuten, davon 50 Kindern, die 4.000 km von Alta Verapaz in Guatemala bis zur Grenze im Süden von Lordsburg in New Mexico zurückgelegt, wie CNN berichtete. Eine Wüstenzone mehr als 250 km westlich von El Paso, Texas, war der Scheideweg für diese Kleine, die sicher nicht wusste, warum sie emigrierte und auch die von US-Präsident Donald Trump erlassenen Maßnahmen von „Null Toleranz“ nicht kannte, mit denen jenen der Durchgang verwehrt werden soll, die in den Worten Trumps, Teil einer Invasion seien.

Das verstorbene Kind sprach nur die Sprache seiner Familie, ein Maya Dialekt, das Quiché, das man im Gebirge von Guatemala spricht.

In seinen wenigen Lebensjahren, gab es, da bin ich sicher, außer dass sie von Not geprägt waren, auch schöne Momente, wenn sie über die Erde der Mayas ging, Orchideen sah und den Quetzal, den Vogel, der mit den Maya Göttern in Verbindung steht und Teil des Landeswappens ist.

Jakelín hatte sicher auch davon gehört, dass Alta Verapaz, wo sie wohnte, zuvor Tuzulutlán hieß, was Land des Krieges bedeutet und sich auf den Widerstand bezieht, auf den dort die spanischen Kolonisatoren trafen, als sie sich dieser Region bemächtigten.

Jakelín, deren kleines Herz vor ein paar Tagen aufgehört hatte zu schlagen, hatte ganz sicher nie davon gehört, dass die Welt, an den Tagen, an denen sie starb, sich an den 70. Jahrestag der Erklärung der Menschenrechte erinnerte, deren wichtigste Kapitel sich gerade auf den Schutz der Kindheit beziehen.

Jetzt wird die Kleine die große Liste der Personen verlängern, die auf dem Weg in die wohlhabenden Vereinigten Staaten starben. Sie erhofften sich Schutz, Bildung und Arbeit , aber sie fanden nur den Tod.

Jakelín stammt aus einer der vielen Familien in Alta Verapaz, die zu den 78,83 % gehören, die unter der Armutsgrenze leben oder zu sie gehörte zu den 43,51 % die in extremer Armut leben. Es ist dies ein Gebiet, in dem viele Indigene leben und in dem 87 % der Personen, die den Urvölkern entstammen, arm sind.

Dieses Kind hatte keine Zeit diese herzzereißenden Zahlen zu erfahren, die man nur mit einer gemeinsamen Anstrengung umkehren kann, bei der die lokalen politischen Maßnahmen von Sozialprogrammen und ausländischen Investitionen, hauptsächlich aus den reichen Ländern begleitet werden, wie jenes, das Yakelin erreichen wollte und in dem man plant, über 5 Milliarden Dollar zu investieren, um eine Mauer zu errichten, die die von Trump diktierte „Null Toleranz“ garantieren soll.

Der tragische Tod der kleinen Gualtematekin hat die Alarmglocken läuten lassen und zwei Politiker aus Texas, der Kongressabgeordnete Joaquín Castro und der ehemalige Kandidat für den Senat Beto O’ Rourke haben eine vollständige Untersuchung des Falles gefordert. Castro, der eine Gruppe von hispanischen Kongressabgeordneten in Washington anführt, veröffentlichte ein Kommuniqué, in dem er an die von Donald Trump durchgesetzten Verschärfungen der Asylbedingungen an der Grenze erinnert, die nicht dazu führe, dass die Zahl der ankommenden Personen sich reduziere, sondern dass der Migrationsdruck sich auf die entvölkerten Zonen verlagere, die gefährlich zu durchqueren seien.

Im Haushaltsjahr 2018 von September bis September haben die US-Grenzpatrouillen fast 400.000 Personen aus verschiedenen mittelamerikanischen Ländern festgenommen. Um der Politik „Null Toleranz“ zum Erfolg zu verhelfen, hat Trump, außer dem geplanten Mauerbau, auch die Entsendung von Tausenden von Soldaten entlang der Grenze befohlen und über 2.000 Migrantenkinder von ihren Eltern getrennt, was eine offene Verletzung der Menschenrechte darstellt.

Im Mai dieses Jahres starb eine andere Migrantin aus Guatemala in Laredo, Texas, nachdem eine Grenzpatrouille auf sie geschossen hatte. Es war ebenfalls eine junge Maya, die als Claudia Patricia Gómez González identifiziert wurde und gerade einmal 19 Jahre alt wurde.

In diesem Kontext von Tod und Ungewissheit hat der neue Präsident Mexikos Andrés Manuel López Obrador dem US-Präsidenten ein Investitionsabkommen für Mittelamerika vorgeschlagen, um die Migration einzudämmen und darauf hingewiesen, dass dieser Plan genau so wichtig wie das Handelsabkommen mit den USA sei.

López Obrador sagte, dass er in dem jüngsten Telefongespräch mit Trump diesen gedrängt habe, an einer ersten Version des Vertrages zu arbeiten und dabei erwähnt habe, dass Mexiko dafür 5 Milliarden Dollar zur Verfügung stelle.

Das mexikanische Investitionsprojekt, das mit Guatemala, El Salvador und Honduras abgestimmt ist, schlägt die Schaffung eines Fonds zur Umsetzung von Programmen und Projekten vor, die Arbeitsplätze schaffen und die Armut in Mittelamerika bekämpfen, die zusammen mit der Gewaltkriminalität die Hauptursachen für den Exodus darstellen.

Die Antwort von Trump ließ nicht auf sich warten und nach dem Telefonanruf des mexikanischen Präsidenten schrieb er in Twitter, dass sein polemisches Versprechen, dass Mexiko für den Bau der Grenzmauer zu zahlen habe, „sich nie geändert hat“ und er fügte hinzu, dass mit dem Geld, dass es dank des vor kurzem erneuerten Handelsabkommens zwischen beiden Ländern und Kanada sparen werde, „ Mexiko für die Mauer bezahlt“.

Quellen: The New York Times, El Universal, Telesur

Quelle:

Granma Internacional