Zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten ist eine friedliche Koexistenz möglich

Eine Veranstaltung brachte in diesen Tagen am Sitz des Höheren Instituts für Internationale Beziehungen „Raúl Roa Gracía“ kubanische und ausländische Experten zu einer Bestandsaufnahme der aktuellen Beziehungen zwischen der Insel und den USA zusammen.

Es handelt sich um die 17. Auflage „Serie von Gesprächen Kubas zur Außenpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika“, ein jährlich stattfindendes Treffen, das diesmal thematisch fokussiert ist auf die Halbzeitwahlen in den USA und die Regierung des Präsidenten Donald Trump.

Von dieser Plattform aus und in Erklärungen an die Presse äußerte der Direktor der USA-Abteilung im kubanischen Außenministerium Carlos Fernández de Cossío, dass die Teilnehmer an der Veranstaltung von der Vorstellung geeint seien, dass beide Nationen bei gegenseitigem Respekt friedlich zusammenleben könnten.

Der karibische Diplomat sagte, dass die Rhetorik derer, die diese Vorstellung ablehnten, auf hohen Dosen von Desinformation und Manipulation basiere. Desungeachtet, so fügte er hinzu, habe sich gezeigt, dass die Völker Kubas und der Vereinigten Staaten für eine Normalisierung der Beziehungen und gegen die Wirtschafts-, Finanz- und Handelsblockade seien.

An anderer Stelle seiner Ausführungen bezog sich Fernández de Cossío auf einen Bericht, der in Kürze in den USA präsentiert werden soll und in dem behauptet wird, dass er neue Informationen über die vermeintlichen akustischen Angriffe auf Personal der Botschaft Washingtons in Havanna enthalte. „Es wäre wichtig, einen Blick auf dieses Dokument zu werfen“, meinte er.

Vorher sei schon spekuliert worden über Dokumente, die angeblich neue Daten über die „Angriffe“ enthüllten. Dennoch, sagte der kubanische Beamte, sei alles Spekulation. Es gebe keine konkrete Information darüber. Man müsse sich wirklich die Frage stellen: Warum hat die US-Regierung nicht kooperiert? Was will sie verstecken?

Bis zum heutigen Tag gebe es weder Analysen noch Beweise dafür, dass etwas in Kuba geschehen sei, das dem Personal des diplomatischen Sitzes der USA auf der Größten der Antillen Schaden zugefügt hätte.

Stimmen der Vereinigten Staaten zugunsten Kubas

Philip Brenner, Professor an der American University, der seit vier Jahrzehnten Kuba besucht, veranschaulichte, welche Chancen man mit diesen Rückschlägen in den Beziehungen durch die Politik Präsident Trumps verlieren könne.

Er bezog sich auf die Schwierigkeiten, die die Kubaner haben werden, wenn sie am nächsten Kongress der Assoziation für Lateinamerikanische Studien (LASA) teilnehmen wollen, der 2019 in Boston stattfinden wird; dies sei dem Thema der Visavergabe für die Einreise in die USA geschuldet und der Notwendigkeit, über ein Drittland einzureisen. In diesem Sinne erwähnte er, dass von den 20.000 Visa, die jährlich an Kubaner vergeben werden sollten, gerade mal 3.000 bewilligt worden seien.

Brenner brachte seine Besorgnis über Medikamente zur Behandlung des Lungenkrebses und der Geschwüre des diabetischen Fußes zum Ausdruck, die für Patienten in den Vereinigten Staaten heilsam sein könnten, sein Land aber die Gelegenheit in den Wind geschlagen habe, sie zu bekommen.

Charlie Cook, Analyst politischer Themen und Herausgeber von „The Cook Political Report“ sagte, dass die Beziehungen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten von dem Weg abgekommen seien, den man vor den Wahlen von 2016, als Trump an die Macht kam, bereits eingeschlagen habe.

Cook vertraut darauf, dass man auf den Weg zurückkehren werde. Er sei sich allerdings nicht sicher, ob das nach den Präsidentschaftswahlen 2020 oder erst 2024 geschehen werde.

„Ich glaube nicht, dass die Halbzeitwahlen in irgendeiner Weise die Situation beider Länder verändern werden. Alles wird ab 2020 entschieden“, versicherte er.

Quelle:

Granma Internacional