Erneut Warnstreik bei Schlössern und Gärten

Am morgigen Dienstag, dem 4. Februar 2020 ruft ver.di die Beschäftigten des Besucherservice der Fridericus Servicegesellschaft der Schlösser und Gärten zum mittlerweile dritten Warnstreik auf. Am Dienstag trifft sich ab 15 Uhr der Stiftungsrat der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) im sogenannten Zivilkabinetthaus am Park Sanssouci in Potsdam. In der Sitzung soll es nach Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle auch um eventuelle Mehrkosten durch neue Entlohnungsmodelle gehen. Die Streikenden versammeln sich am Sitzungsort, um die Verantwortlichen im Stiftungsrat mit einer Kundgebung nachdrücklich daran zu erinnern, einen Finanzrahmen für faire Arbeitsbedingungen und Bezahlung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes der Länder für die Fridericus-Beschäftigten einzuplanen.

Von 2014 bis 2018 sind die Zuwendungen nach dem Finanzierungsabkommen der Länder Berlin und Brandenburg und des Bundes insgesamt um fast 5 Mio.€ gestiegen, das Personalkostenbudget in der Tochter Fridericus ist jedoch nicht entsprechend mitgewachsen. „Wenn wir 2006 schon nicht die Ausgründung verhindern konnten, so wollen wir doch nun zumindest die soziale Gerechtigkeit bei Arbeitsbedingungen und Entlohnung wieder herstellen“ so Andrea Germanus, ver.di-Verhandlungsführerin.

„Öffentliche Gelder darf es nur für Unternehmen geben, die sich tariftreu verhalten. Die Länder Berlin und Brandenburg sind jetzt in der Pflicht, endlich die notwendigen Weichen im Stiftungsrat zu stellen“, so Benjamin Roscher, verantwortlicher ver.di-Fachbereichsleiter. „Wir hoffen sehr, dass Politik und Geschäftsführung nicht an einer weiteren Eskalation interessiert sind. Sollte es nicht zu baldigen Tarifverhandlungen kommen, erwägen wir die mehrtätige Ausweitung der Warnstreiks. Auch eine Urabstimmung über einen unbefristeten Arbeitskampf ist mittlerweile denkbar,“ so Roscher weiter.

Zwischenzeitlich konnte ein erster Gesprächstermin mit der neuen Fridericus-Geschäftsführung vereinbart werden, allerdings wurde der Forderung nach Tarifverhandlungen weiterhin noch nicht entsprochen.

Der Streikaufruf am 4. Februar 2020 erfolgt wieder ganztägig, so dass es in verschiedenen Schlössern erneut zu Einschränkungen für die Besucher kommen wird.

Quelle:

ver.di Landesbezirk Berlin-Brandenburg