16. Oktober 2024

ver.di legt Kita-Positionspapier vor

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat ein Positionspapier erarbeitet, in dem Kriterien für die Ausweitung der Betreuung in Kindertagesstätten während der Corona-Pandemie dargelegt werden. Dabei geht es vornehmlich um Maßnahmen, die notwendig sind, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten zu gewährleisten und die Gesundheit der Kinder und Familien nicht zu gefährden. Das ver.di-Positionspapier wurde an die zuständigen Landes- und Bundespolitiker gesendet. Es soll als Basis für Gespräche zwischen Politikern und Vertretern von Beschäftigten, Eltern, Trägern und Gewerkschaften dienen, um die Kita-Betreuung dem epidemiologischen Geschehen anzupassen und gleichzeitig die Bedürfnisse von Beschäftigten, Eltern und Kindern zu berücksichtigen.

„Es ist dringend notwendig, die praktische Organisation und die pädagogische Arbeit in den Kitas so zu regeln, dass Gesundheitsschutz und Hygiene sichergestellt werden, wenn die Notbetreuung jetzt schrittweise erweitert werden soll“, betont der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Dazu habe ver.di ein Kriterien-Konzept erarbeitet, in dem beispielsweise Krisenteams, Gruppengrößen, pädagogische Konzepte und Maßnahmen zum Gesundheitsschutz dargestellt werden.

„Die Tragweite der Entscheidungen und auch ihre Dilemmata sind uns sehr deutlich und unser Anliegen ist es daher, sich mit der Politik auf bundesweit geltende, trägerübergreifende Regeln zu verständigen, die eine schrittweise Wiederaufnahme des Betriebs sicherstellen“, so Werneke. Viele Beschäftigte, in den Kindertagesstätten, zu denen unter anderem Erzieherinnen und Erzieher, Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen und hauswirtschaftliches Personal gehören, seien in ver.di organisiert. Sie vor etwaigen Infektionen und gesundheitlichen Risiken, aber auch vor Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit zu schützen, sei ebenso Aufgabe der Gewerkschaft, wie die Bedürfnisse von Eltern und Kindern zu berücksichtigen.

„Der Krisen-Situation lässt sich unseres Erachtens nach nur mit einem Maßnahmenmix begegnen, welcher bildungspolitische, medizinisch-epidemiologische sowie arbeitsmarkt- und gesellschaftspolitische Notwendigkeiten berücksichtigt“, betont der ver.di-Chef. Dazu würde beispielsweise die Ausweitung der epidemiologischen Forschung in Bezug auf Kinder ebenso gehören, wie Arbeitszeitkonzepte, welche die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Kurzarbeit in Kitas dürfte nur in absoluten Ausnahmen zugelassen werden und es müssten, soweit möglich, alle Kindertageseinrichtungen geöffnet werden, um mehr Räumlichkeiten für kleine Gruppen zur Verfügung zu haben. Kita-Beschäftigte müssten den systemrelevanten Berufen zugeordnet werden, damit ihre Kinder ebenfalls in der Notbetreuung untergebracht werden können. Verdienstausfallentschädigungen nach dem Infektionsschutzgesetz müssen angehoben und die Dauer verlängert werden.

Werneke bekräftigte, dass es dringend notwendig sei, die Ausweitung der Betreuung dem epidemiologischen Geschehen bundesweit aber auch regional anzupassen. Dazu sei es wichtig, alle betroffenen Gruppen, Politik, Beschäftigte, Eltern, Träger und Gewerkschaften systematisch einzubeziehen.

Quelle:

ver.di

Wirtschaft & Gewerkschaft