350 demonstrieren am Tag der Befreiung durch Dortmund

„Das ist nur der Beginn, jetzt starten wir erst richtig durch!“ freut sich Ludmila Pavlicheck, Teilnehmerin im Antifa-Block auf der Demonstration des Bündnis „Der 8.Mai wird Feiertag“. Es war der Auftakt einer landesweiten Kampagne den 8.Mai als Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus zum offiziellen Gedenk- und Feiertag zu machen.

Der Aufzug startete am Dortmunder Hauptbahnhof und zog zu einer Zwischenkundgebung auf dem Hansaplatz in der Innenstadt und endete mit einer Abschlussveranstaltung im Dortmunder Westpark. Die Redner*innen der Versammlung wendeten sich gegen eine Verfälschung der Geschichte: der Tag sein ein Jahrestag der Befreiung, auch wenn er als solcher lange Zeit nicht wahrgenommen wurde. Gleichzeitig wehrten sich auch die Redebeiträge gegen die Vereinnahmung des Tages: „Befreiung heißt nicht, das ein endgültiger Bruch mit dem Faschismus vollführt wurde.“ Hieß es in der Abschlussrede des Bündnis; „Täter und Profiteure des NS-Regimes blieben auch nach 1945 wirkmächtig in Wirtschaft, Politik und Justiz.“

Mehrere Redebeiträge thematisierten die unzulässige Vereinnahmung des Kampfes gegen den Hitlerfaschismus als Legitimation für aktuelle Aufrüstungs- und Militarisierungsvorhaben, auch und vor allem durch die deutsche Bundesregierung.

Mit nur 350 Teilnehmenden blieb die Größe der Demonstration hinter den Erwartungen der Veranstalterinnen, dennoch zeigen sie sich zufrieden: „Die Stärke der Thematik und die Perspektive unserer Kampagne wird gespiegelt durch die Aufrufunterstützerinnen!“ so Frederic Genn, Jugendbildungsreferent der Naturfreundejugend; „Von der Landes-SPD über den Stadtjugendring, Naturfreunde bis zur DKP und autonomen Strukturen haben wir Akteur*innen vereint die sonst selten zusammen gehen. Wir sehen dies als ein gutes Zeichen und werden unsere Kampagne nun mit frischem Mut und langem Atem“

Nächste Meilensteine der Kampagne sind Gespräche mit der Landespolitik nach den Landtagswahlen, ein deszentraler Aktionstag am 13./14. August und das Gedenken am 1. Septemberwochenende an der Gedenkstätte Stukenbrock in der Senne.

Quelle: Unsere Zeit