Streiks in der ARD wegen festgefahrener Tarifverhandlungen
Am 12. und 13. September hat ver.di zu Protesten und Streiks aufgerufen, um Bewegung in die seit Monaten verhärteten Tarifverhandlungen bei den Rundfunkanstalten NDR, WDR, SWR, BR, Radio Bremen und Saarländischer Rundfunk zu bringen. Etwa 1.000 Rundfunkbeschäftigte, angestellte und freie, haben sich dabei aktiv für Tariferhöhungen von rund 6 Prozent eingesetzt. Für Beschäftigte mit niedrigen Entgelten, für Auszubildende und Volontär*innen sollen durch Festbeträge oder Mindesterhöhungen stärkere Tarifsteigerungen erreicht werden. Die Verhandler*innen von der ARD beharren dagegen auf Tariferhöhungen, die maximal 2,5 Prozent betragen, teilweise kombiniert mit bis zu einem Jahr andauernden sogenannten Nullmonaten.
„Wenn die ARD-Intendant*innen sich nicht bewegen, wird es weitere und stärkere Streiks geben. Die Beschäftigten erfüllen alle Ansprüche an ein qualitativ hochwertiges Programm – gerade auch in Krisenzeiten –, ohne dass dabei der größer werdende Arbeitsdruck durch die Rundfunkanstalten aufgefangen wird. Kostendruck und vervielfachter Output bei immer weniger Personal in Technik und Redaktionen haben ihre Spuren hinterlassen. Für das Publikum ist das zumeist nicht sichtbar, darauf können die Kolleginnen und Kollegen auch stolz sein. Aber nun geht es um das eigene Einkommen von Angestellten und Freien. Nach vergeblichen Verhandlungsbemühungen sind deshalb auch öffentlich erkennbare Streiks nötig. Denn angesichts von gestiegenen Lebenshaltungskosten lässt die ARD ihre Beschäftigten, die einen Inflationsausgleich erwarten, bisher im Stich“, erklärte Christoph Schmitz, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand.
„Die RBB-Krise, aber auch die Missstände in den Leitungsebenen beim NDR haben gezeigt: Die angestellten und freien Mitarbeiter*innen machen einen guten Job für die Gesellschaft, von der die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender bezahlt werden. Sie ermitteln und berichten auch schonungslos über die eignen Unternehmen, was hohen Respekt verdient. Nicht nur in diesen Fällen, auch für ihre ständigen Programmleistungen bekommen ARD, ZDF und Deutschlandradio immer wieder hohe Anerkennungswerte in der Bevölkerung“, so Schmitz.