Eine kämpferische Woche für +15% im Sozial- und Gesundheitsbereich!

Nach der Unterbrechung der KV-Verhandlung in der Sozialwirtschaft wurde es dieser Tage ernst: Die seit Wochen für den Fall des Falles vorbereiteten Aktionen wurden nun österreichweit umgesetzt. Mit Warnstreiks, Kundgebungen, Riesenbanner und einer kämpferischen Demo traten die Beschäftigten für plus 15% Lohn- und Gehalterhöhung, die 35-Stunden-Woche und weitere zentrale Forderungen für den SWÖ-KV ein.

Ausgerufen waren von Seiten der Gewerkschaften die klassischen Betriebsversammlungen zur Information der und Diskussion mit den Beschäftigten. Natürlich in der Arbeitszeit, zur ersten Warnung an die Arbeitgeber. Dass dies angesichts der prekären Lage durch die massive Inflation und die dementsprechend hohe Gehaltsforderung nicht reicht, haben viele Betriebsratskörperschaften erkannt und noch eins draufgesetzt. Höhepunkt war sicher die große Demonstration tausender KollegInnen, die sich am Dienstagnachmittag durch Wien schlängelte.

Die BR-Konferenz in Wien schätzte schon im September ein, dass es sehr rasch Kampfmaßnahmen braucht, die die Arbeitgeber spüren – und die Öffentlichkeit schaffen. Auf dieser Grundlage wurden in vielen Betrieben mehrstündige Betriebsversammlungen einberufen, die sich dann gemeinsam im öffentlichen Raum als Demo trafen (Fotoalbum HIER). In der „Bildung im Mittelpunkt Gmbh“ (mit Betriebsratsvorsitzender Selma Schacht) hatten schon länger viele MitarbeiterInnen gefordert: Es reicht! Wenn, dann legen wir einen ganzen Tag die Arbeit nieder! So fanden sich zur ganztägigen Betriebsversammlung über 1.500 FreizeitpädagogInnen ein, was schon im Vorfeld ein massives mediales Echo auslöste. Im Samariterbund-WSD und in der Behinderteneinrichtung LOK beschlossen die Belegschaften überhaupt, schon an diesem Tag in den Warnstreik zu treten (der skandalöser Weise nicht von den Gewerkschaften unterstützt wurde). Tausende Beschäftigte fassten an diesem Tag Streikbeschlüsse, sollte die nächsten Verhandlung kein Ergebnis bringen. Konsequenter Weise erschallte auf der Demo lautstark der Schlachtruf: „Wir! Sind! Streikbereit!“

In der Steiermark wurden die Beschäftigten bei einer öffentlichen Betriebsversammlung von Lebenshilfe, Jugend am Werk u.a. auch von BewohnerInnen unterstützt. In Niederösterreich säumten AktivistInnen die kilometerlang die Einfahrtsstraßen mit Plakaten, auf denen die Hauptlosungen „35 Stunden Woche!“ oder „Plus 15% / 350 Euro!“ zu lesen waren. In Tirol wurden vor dem Kitzbühler Altenwohnheim bei einer Kundgebung – diesmal noch stellvertretend für die Beschäftigten – 170 Laternen aufgestellt. Mit einem Riesentransparent setzten die SalzburgerInnen einen fulminanten Schlusspunkt: Kilometerweit zu sehen war das Transparent der Lebenshilfe, das von den Mauern der Feste Hohen Salzburg wehte: „Soziale Arbeit ist mehr wert!“

Nun müssen die Gewerkschaften und die VerhandlerInnen einlösen, was die Beschäftigten einfordern: Hart bleiben, weiterkämpfen, keine faulen Kompromisse eingehen!

Quelle: KOMintern