FARC-EP Zweites Marquetalia gedenkt Kommandanten

Die Guerilla FARC-EP, Zweites Marquetalia, unter der Führung des Kommandanten Iván Márquez, hat zum Jahrestag der Ermordung ihrer Kommandanten mehrere Kommuniqués veröffentlicht. Unter anderem betrifft es den Tod von El Paisa und den Tod von Romaña, schillernde Kommandierende aus dem ehemaligen Ostblock der FARC-EP, die sich im August 2019 der neugegründeten FARC-EP, Zweites Marquetalia, angeschlossen haben und die bei immer noch nicht ganz aufgeklärten Angriffen von bewaffneten Trupps im Dezember letztes Jahr im venezolanisch-kolumbianischen Grenzgebiet ermordet wurden.

El Paisa war der Kommandant der mobilen Kolonne Teófilo Forero, die in der östlichen Kordillere zwischen Huila und Caquetá ihre Bastion hatte. Sie galt auch als Eliteeinheit der Guerilla, war ursprünglich zum Schutz der Mitglieder des Sekretariats der FARC-EP, also des höchsten Gremiums, gegründet worden. Im aktuellen Kommuniqué wird beschrieben, wie El Paisa sich der vom Staat verlassenen, aber historisch widerspenstigen Region El Pato widmete, dort Straßen und Schulen für die lokale Bevölkerung baute und dort deswegen sehr beliebt war.

Romaña wurde 1965 in der Gemeinde El Castillo in der Provinz Meta geboren, verbrachte seine Jugend in Bogotá und war hier Teil der Kommunistischen Jugend JUCO. In den 1980er Jahren schloss er sich der FARC an und wurde später Kommandant der 53. Front, die besonders in Meta und Cundinamarca operierte und die Hauptstadt Bogotá als politisch-militärisches Ziel hatte. In den 2000er Jahren war er Teil des Generalstabs des militärischen Ostblocks und nahm wie El Paisa an den Friedensverhandlungen in Havanna teil.

Das Fall von Oscar Montero „El Paisa“ wird in einem Kommuniqué der FARC-EP, Zweites Marquetalia, als einer der schwersten Schläge gegen die Guerilla bezeichnet. Des Weiteren ist auffällig, dass in beiden Kommuniqués die 10. Front „Martín Villa“ der FARC-EP in Verbindung mit dem kolumbianischen und US-amerikanischen Militär für die Angriffe auf die Kommandanten verantwortlich gemacht wird. Dabei gab es kurze Zeit nach den Tötungen eine Erklärung der 10. Front, dass diese Front keine Schuldigkeit für die militärischen Aktionen gegen die beiden Kommandierenden alias El Paisa und alias Romaña hat.

Quelle: Widerstand in Kolumbien