Weiteres Kommuniqué der FARC-EP zu Angriff auf Militär

Was wir als Kolumbieninfo bereits geschrieben haben, drückt sich auch in einem Kommuniqué der FARC-EP des Westlichen Koordinationskommandos aus. Es handelt sich um die Militarisierung der Provinz Cauca und dem Fortführen von Militäroperationen der staatlichen Sicherheitskräfte gegen die aufständische Bewegung. Zwar hat die FARC-EP im Rahmen ihres Friedenswillens die Einstellung aller offensiven Militäraktionen ihrerseits angekündigt, jedoch nicht das Recht auf Selbstverteidigung. Auch in den Jahrzehnten zuvor gab es ähnliche Situationen, in denen vom Staat an die Guerilla ein Waffenstillstand für potenzielle Friedensgespräche gefordert wurde, die Guerilla dies dann im Rahmen ihres Friedenswillens umsetzte, dann jedoch der Staat diese Situation nutzte, um operative Aktionen gegen die Guerilla durchzuführen, die sich zurückgezogen hatte.

Aktuell scheint es im Cauca ähnlich zu verlaufen. Während die FARC-EP einen Waffenstillstand und ihre Bereitschaft zu Friedensgesprächen ankündigte, nutzt die Regierung unter Petro die Situation aus, um in Territorien der Guerilla vorzudringen, Militäraktionen durchzuführen und auch repressiv Mitglieder oder vermeintliche Mitglieder der Guerilla festzunehmen. Entgegen der Medien und öffentlichen Darstellung, die Guerilla sabotiere den Frieden, nimmt nun der Kommandant Marlon Stellung und beschuldigt das Militär selbst aufgrund ihrer Offensive in Munchique in der Gemeinde Buenos Aires. In dem Kommuniqué versichert er, dies sei eine Reaktion auf die Aktivitäten des Militärs gewesen.

Er versicherte auch, dass die FARC-EP zwar ihren Wunsch nach Dialog und Waffenstillstand zum Ausdruck gebracht hätten, sie aber keine Antwort von der nationalen Regierung erhalten hätten. „Unsere Organisation hat eine Lösung vorgeschlagen, geleitet von der Friedenskommission des Senats, aber wir haben nur Schweigen erlebt. Wir sind in der Lage, einen Soldaten und zwei Paramilitärs, die in unserer Macht stehen, freizulassen“, sagt Maron als Kommandant der Front Jaime Martínez des Westlichen Koordinationskommandos der FARC-EP. „Wir glauben, dass der einzige Ausweg nicht die alte und gescheiterte Formel für die Militarisierung der Gebiete sein kann. Es ist Zeit für die Regierung, die Fehler intern zu überprüfen und zu korrigieren“, so der Kommandant. Damit bleibt abzuwarten, wie sich die Lage im Cauca entwickeln wird und ob beide Seiten friedlicher agieren werden.

Quelle: Widerstand in Kolumbien