Putin antwortet auf Frage von junge Welt zur AfD

“Alles, was profaschistisch, pronazistisch ist, verurteilen wir unbedingt. Alles, was diese Merkmale nicht hat, sondern im Gegenteil darauf gerichtet ist, Kontakte zu knüpfen, wird von uns unterstützt.”

So antwortete der russische Präsident Wladimir Putin auf der mehrstündigen Fragerunde zu Abschluss des diesjährigen Waldai-Forums in Sotschi am Donnerstag nachmittag auf eine Frage von junge Welt-Chefredakteur Stefan Huth zum Verhältnis der Russischen Föderation zu ausländischen faschistischen Kräften und konkret zur AfD in Deutschland.

Das 20. internationale Waldai-Forum mit rund 140 Sicherheitsexperten, Journalisten und Wissenschaftlern fand von Montag bis Donnerstag in Sotschi statt. Es stand in diesem Jahr unter der Überschrift: “Faire Multipolarität: Wie Sicherheit und Entwicklung für jeden sicherstellen.”

Der jW-Chefredakteur hatte in seiner Frage darauf verwiesen, dass Antifaschisten in Deutschland den Sinn offizieller Kontakte der russischen Regierung zu Parteien wie der AfD, “die ihrem Wesen nach zutiefst rassistisch” und “praktisch faschistisch” sind, weder verstehen noch unterstützen. Auf Nachfrage Putins, woran er den profaschistischen Charakter der AfD festmache, hatte Huth unter anderem auf den Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke verwiesen, der direkt mit Faschisten verbunden sei und auf entsprechende Demonstrationen gehe. Es sei wahrscheinlich nicht die gesamte Partei, die zu solche Kundgebungen mit profaschistischen Elementen gehe, so Putin. “Ich denke, dass alles, was auf die Wiederbelebung und Aufrechterhaltung der Beziehungen zwischen uns abzielt, unterstützt werden sollte, und sicherlich kann dies vielleicht das Licht am Ende des Tunnels unserer derzeitigen Beziehungen sein.”

Den Dialog zwischen Stefan Huth und dem russischen Präsidenten werden wir auf unserer Website www.jungewelt.de sowie in der Wochenendausgabe von jW dokumentieren.

Quelle: junge Welt via Presseportal