AK-Wahl Tirol: Kommunistische Liste präsentiert Forderungen und Kandidaten

Übernommen von Zeitung der Arbeit:

Innsbruck. Am Donnerstag präsentierte die Kommunistische Liste ihre Forderungen sowie Spitzenkandidaten und ‑kandidatin. Im Zentrum des Wahlkampfes, der von Tobia Carfora und Berivan Turmus angeführt wird, stehen insgesamt fünf Themen: ein branchenübergreifender Mindestlohn von 2.500 Euro, Arbeitszeitverkürzung auf eine 35-Stundenwoche bei vollem Lohn- und Personalausgleich als erster Schritt zur 30-Stundenwoche, gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, freier Zugang zum Arbeitsmarkt für alle Menschen, die in Österreich leben, sowie Maßnahmen gegen Mobbing und Bossing.

Kandidat und Kandidatin

Spitzenkandidat ist der 32-jährige Tobia Carfora. Er hat an der Universität Innsbruck ein Slawistikstudium mit einem Master abgeschlossen. Auf Platz zwei kandidiert Berivan Turmus. Sie ist 22 Jahre und hat eine Lehre als Drogistin abgeschlossen. Aktuell ist sie als Chemiearbeiterin tätig.

Tobia Carfora beschreibt die Kommunistische Liste als einen Zusammenschluss von Angestellten, Arbeiterinnen und Arbeitern, Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen. „Unsere Arbeit schafft den Reichtum in Österreich. Reicher werden wir davon allerdings nicht. Wir erhalten nur unseren Lohn, während sich die Eigentümer und Aktionäre der Unternehmen den Reichtum aneignen,“ erläutert Carfora.

Berivan Turmus fügt hinzu, dass sich daran etwas ändern muss. Die Kommunistische Liste fordert unter anderem einen Mindestlohn von 2.500 Euro, Arbeitszeitverkürzung und gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit. „Mir sind besonders die Themen Arbeitszeitverkürzung und gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit große Anliegen. Eine Verkürzung der Arbeitszeit würde auch eine bessere Aufteilung der Haus- und Pflegearbeit in der Familie erleichtern und nicht zuletzt auch mehr Zeit mit der Familie ermöglichen. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist besonders in Hinsicht auf die häufige finanzielle Abhängigkeit von Frauen und Familien vom besserverdienenden Mann dringend notwendig,“ erklärt Turmus.

Die Forderungen

Von einem branchenübergreifenden Mindestlohn in der Höhe von 2.500 Euro würden alle Beschäftigten in Österreich profitieren, hält die Kommunistische Liste fest. Zuallererst natürlich jene, die in einer Branche mit einem niedrigeren Mindestlohn arbeiten. Aber auch besserverdienende Angestellte, Arbeiterinnen und Arbeiter würden davon profitieren. Ihnen würde ein höherer branchenübergreifender Mindestlohn die Möglichkeit eröffnen, offensiver für höhere Löhne einzutreten.

Bezüglich einer Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit wird betont, dass diese aus unterschiedlichen Gründen dringend notwendig sei. Einerseits damit, dass die Produktivität seit der Einführung der 40-Stundenwoche enorm gestiegen sei, andererseits hätten technologische Neuerungen und Digitalisierung die Arbeit in vielerlei Hinsicht verdichtet. Das spiegelt sich auch in der steigenden Zahl derjenigen wider, die an Burnout erkranken.

Die Forderung nach gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit begründen die Kommunistinnen und Kommunisten mit dem Gender Pay Gap, der in Österreich bei 18,8 Prozent und damit über dem EU-Durchschnitt liegt.

Der Zugang zum Arbeitsmarkt für Geflüchtete wurde laut der Tiroler Liste zwar erleichtert, von einem freien Zugang könne jedoch keine Rede sein. Dieser wäre aber notwendig, um rassistischer Spaltung entgegenzuwirken und die Betroffenen aus ihrer Abhängigkeit vom Wohlwollen des Staates und der Unternehmen zu befreien.

Zuletzt positioniert sich die Liste gegen Mobbing und Bossing, weil hierdurch die Belegschaften gepalten wird und einzelne Angestellte, Arbeiterinnen und Arbeiter zum Ziel von Unterdrückung und Ausgrenzung werden.

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Quelle: Zeitung der Arbeit