3. März: Der Internationale Tag des freien Sonntags ist wichtiger denn je
Übernommen von ver.di:
Aus Anlass des Internationalen Tages des freien Sonntags betont die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Notwendigkeit, den freien Sonntag zu bewahren und zu schützen – gerade in der heutigen schnelllebigen und krisenbelasteten Zeit sei das bitter nötig. Im Handel werden immer häufiger Stimmen aus der Politik laut, die den freien Sonntag als überholt betrachten und abschaffen wollen. Dazu stellt Silke Zimmer, für den Handel zuständiges ver.di-Bundesvorstandsmitglied, klar: „In unserem hektischen Alltag ist der freie Sonntag elementar und darf Profitinteressen nicht zum Opfer fallen. Sonntags haben die meisten Menschen frei und kommen zur Ruhe“. In einer Zeit, in der sich die Gesellschaft zunehmend polarisiere, sei der Sonntag auch ein Tag der Demokratie. „Er stärkt den Zusammenhalt in der Gesellschaft, und das ist heutzutage wichtiger denn je“, so Zimmer weiter.
Für die Beschäftigten im Handel ist der freie Sonntag von besonderer Bedeutung. Bei regulären Ladenöffnungszeiten, die teilweise rund um die Uhr an bis zu sechs Tagen in der Woche gelten, ist der freie Sonntag der einzige planbare freie Tag, an dem Zeit für Familie, Freunde und gesellschaftliches Engagement bleibt. Dabei ist Sonntagsarbeit für Kundinnen und Kunden oft gar nicht sichtbar, zum Beispiel bei den zunehmenden, voll digitalisierten Kleinstsupermärkten. Diese vermitteln zwar nach außen den Eindruck, personallos zu arbeiten. Doch auch dort sind Beschäftigte zur Verräumung von Waren oder zur Reinigung und Kontrolle des Ladens im Einsatz.
„Die Argumente der Unternehmen, nach denen Sonntagsöffnungen notwendig wären, um ihre Existenz zu sichern, laufen ins Leere. Sonntagsöffnungen verschieben lediglich die Kundenströme, denn die Menschen haben nicht mehr Geld zur Verfügung, nur weil die Ladenöffnungszeiten ausgeweitet werden“, so Zimmer.
In jüngster Zeit mehren sich Vorstöße aus der Landespolitik, die Gesetzesänderungen zur Ausweitung von Sonntagsöffnungszeiten bewirken wollen oder diese bereits beschlossen haben, zuletzt in Schleswig-Holstein, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern. „ver.di wird sich dagegen weiterhin vehement wehren und rechtliche Mittel einsetzen“, betonte die Gewerkschafterin.
Der 3. März ist der Internationale Tag des freien Sonntags. An diesem Datum verhängte der römische Kaiser Konstantin im Jahr 321 das erste staatliche Arbeitsverbot am Sonntag.
Quelle: ver.di