Trump wirft Selenskyj aus dem Weißen Haus
Übernommen von Zeitung der Arbeit:
Washington. Der Besuch des ukrainischen Präsidenten im Weißen Haus sollte eigentlich der feierlichen Unterzeichnung des „Rohstoffdeals“ dienen. Die Ukraine sollte mit dieser Vereinbarung dazu gezwungen werden, auf Jahre und Jahrzehnte hinaus die Einnahmen aus neu erschlossenen Bodenschätzen mit den USA zu teilen. Daraus wurde vorerst aber nichts.
Eine gemeinsame Pressekonferenz des ukrainischen Präsidenten mit der Führungsriege der USA artete in einen Streit aus. US-Präsident Donald Trump, sein Vize J.D. Vance und Selenskyj lieferten sich vor laufenden Kameras einen offenen Schlagabtausch. Selenskyj beharrte darauf, dass es seiner Meinung nach nicht möglich sei mit Russlands Präsident Putin eine Waffenstillstands- oder Friedensvereinbarung zu treffen. Die US-Amerikaner wiesen ihn darauf hin, dass er und seine Armee in keiner vorteilhaften Position wären und der Waffenstillstand dringend erfolgen sollte. Sie warfen ihm auch vor, gegenüber den USA undankbar zu sein. „Sie setzen das Leben von Millionen Menschen aufs Spiel. Sie riskieren einen Dritten Weltkrieg“ warf Trump Selenskyj vor.
Nach diesem Disput kam es nicht mehr zur geplanten Unterzeichnung des Abkommens. Trump sagte alles ab und warf Selenskyj aus dem Weißen Haus. Er könne wiederkommen, wenn er für den Frieden bereit sei, hieß es.
In europäischen Kriegshetzer-Kreisen ist Selenskyj der Held
In den europäischen Kriegshetzer-Kreisen wird Selenskyj jetzt als Held gefeiert. Nach Berichten aus den USA bereitet er sich zur Abreise nach London vor, wo ein Treffen mit europäischen Spitzenpolitikern zur Neubewertung der Lage geplant sein soll.
Zusammenfassend kann gesagt werden: Die US-Amerikaner haben genug von Selenskyjs Heldenpose. Sie wollen Frieden, damit sie die Ukraine ordentlich ausweiden können. Neben dem geplanten Deal über die Bodenschätze hat Selenskyj bereits vor zwei Jahren eine Vereinbarung mit dem größten Investmentfonds der Welt, BlackRock getroffen, dass der Konzern den Wiederaufbau der Ukraine orchestrieren soll. IWF und Weltbank werden auch ihre Bedingungen für weitere Kredite stellen, so dass die Ukraine nichts als ein Gerippe eines Staates bleiben wird.
Die Lobeshymnen der europäischen Politiker auf Selenskyjs barsches Auftreten im Oval Office sind ihrem Willen geschuldet, den Krieg unbedingt weiterführen zu wollen, „bis zum letzten Ukrainer“, wie die russischen Eliten zynisch sagen. Auch ihnen geht es darum, in der Nachkriegs-Ukraine für ihre Konzerne möglichst viel herauszuholen, und dazu ist es nötig, den Krieg noch weiterlaufen zu lassen, damit Trumps Position geschwächt wird. Dass mit jedem Tag mehr Menschen aus der Arbeiterklasse und den unteren Volksschichten auf beiden Seiten der Front sterben, spielt dabei keine Rolle, es handelt sich schließlich ja nur um Ukrainer und Russen. Die großmäuligen Ansagen der europäischen Politiker werden der Ukraine langfristig wenig nützen, denn sie sind nicht in der Lage, der Ukraine wirklich zu helfen. Auf dem Schlachtfeld geht jeden Tag mehr Boden in russischen Besitz über, und wie es aussieht, kann sich das für die Ukraine nur noch zum Schlechteren wenden. Die Hurra-Kriegsstimmung in Westeuropa erinnert an die grenzenlose Dummheit am Vorabend des ersten Weltkriegs, wie sie Karl Kraus in seinem Werk „Die letzten Tage der Menschheit“ beschreibt.
Quelle: Zeitung der Arbeit