26. März 2025
ÖsterreichPartei der Arbeit Österreichs

Für die Befreiung von Frauen und Mädchen! Kampf dem kapitalistischen Ausbeutersystem!

Übernommen von Partei der Arbeit:

Erklärung der Zentralen Leitung der Jugendfront zum Internationalen Frauentag. Wien, am 8. März 2025.

Bürgerliche Parteien und Organisationen, kapitalistische Institutionen und Konzerne setzen wie jedes Jahr alles daran, den 8. März zu einem sinnentleerten und unpolitischen Ritual zu transformieren. Tatsächlich ist der Internationale Frauentag jedoch ein Kampftag der Bewegung der Arbeiterinnen und Arbeiter. Die deutsche Kommunistin Clara Zetkin war es, die erstmals auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz 1910 in Kopenhagen die Einführung eines solchen Tages forderte. 1921 wurde er von der Internationalen Konferenz kommunistischer Frauen auf den 8. März gelegt. Dieses Datum wurde unter anderem deshalb gewählt, weil an diesem Tag Arbeiterinnen und Bäuerinnen in Petrograd auf die Straßen gingen, Friede und Brot forderten und so den Startschuss für die Februarrevolution gaben. Seither ist der 8. März einer der bedeutendsten Tage im Jahr für die kommunistische und Arbeiterbewegung. Es geht an diesem Tag um die Befreiung von Frauen und Mädchen. Es geht aber auch um den revolutionären Kampf gegen das kapitalistische System, das von der Unterdrückung und Ausbeutung von Frauen profitiert.

Körperliche und sexuelle Gewalt, Belästigung am Arbeitsplatz, erhöhtes Armutsrisiko, schlechter bezahlte Jobs, schlechtere Arbeitsbedingungen und prekäre Beschäftigungsverhältnisse – es gibt nach wie vor eine lange Liste an Gründen, diesen Tag auch weiterhin als Kampftag für die Befreiung von Frauen und Mädchen zu verstehen. Der Kampf um bürgerliche Rechte und Freiheiten und damit die rechtliche Gleichstellung von Mann und Frau, der von den Kommunistinnen und Kommunisten stets an vorderster Front unterstützt wurde, war und ist fraglos wichtig, jedoch nicht genug.

Denn auch wenn der Kapitalismus die Unterdrückung von Frauen nicht hervorgebracht hat, so profitieren die Kapitalisten doch von der strukturellen ökonomischen Ausbeutung von Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse. Frauen erhalten nicht nur weniger Lohn für dieselbe Arbeit als Männer und sind überdurchschnittlich von prekärer und Teilzeitarbeit betroffen, sondern leisten zudem den Großteil der unbezahlten Reproduktionsarbeit in Form von Kindererziehung, Altenpflege und Hausarbeit. All diese Dinge führen zu ökonomischer Abhängigkeit nicht nur vom vorgesetzten Kapitalisten, sondern auch vom Partner beziehungsweise von männlichen Familienmitgliedern.

Gerade junge Frauen und Mädchen werden in der heutigen Gesellschaft systematisch zermürbt: Der Druck in Schule, Ausbildung und Studium, die wirtschaftliche Unsicherheit und nicht zuletzt die überall präsente Misogynie, auch in sozialen Medien und in der Werbe- und Kulturindustrie, verstärken das Gefühl der Perspektivlosigkeit. Erst kürzlich wies eine groß angelegte Studie im Rahmen eines UNO-Arbeitspapieres auf die wachsende Unzufriedenheit bei jungen Menschen, insbesondere jungen Frauen und Mädchen, hin.[1] Es zeigt sich eine Zunahme von Angststörungen, Depressionen sowie anderen psychischen Problemen. Die „verlorene Generation“, von der bürgerliche Medien gerne sprechen, ist keine naturgegebene Entwicklung – sie ist das Resultat eines Systems, das junge Menschen als billige Arbeitskräfte sowie Konsumentinnen und Konsumenten betrachtet, aber ihnen keine Zukunft bietet.

Ohne Befreiung der Frau kein Sozialismus! Ohne Sozialismus keine Befreiung der Frau!

Die proletarische Frauenbewegung hat stets auch für Verbesserungen innerhalb des kapitalistischen Systems gekämpft, so bekannterweise etwa für das Frauenwahlrecht oder das Recht auf Abtreibung. Doch nie hat sich damit zufriedengegeben – denn um eine vollständige Emanzipation zu erreichen, war das Ziel immer der Sozialismus.

Die massive ökonomische Benachteiligung und die Zunahme von Unzufriedenheit und Perspektivlosigkeit zeigen deutlich: Der Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen und Mädchen muss auch heute in eine klassenkämpferische und revolutionäre Richtung gelenkt werden. Denn innerhalb dieses Ausbeutersystems wird keine tatsächliche Befreiung möglich sein. Der Kampf für die Befreiung der Frau ist der Kampf gegen den Kapitalismus.

Wir rufen zum 8. März daher alle jungen Arbeiterinnen und Arbeiter, alle Schülerinnen und Schüler, alle Studierenden und jungen Arbeitslosen dazu auf, sich zu organisieren und gemeinsam gegen den Kapitalismus und somit für die Befreiung von Unterdrückung und Ausbeutung zu kämpfen.

Für die Befreiung von Frauen und Mädchen! Kampf dem kapitalistischen Ausbeutersystem!


[1] science.orf.at

Quelle: Partei der Arbeit