Deutschland macht arm

Internationale ArbeitsorganisationIn Deutschland ist jeder Zehnte arm, obwohl er arbeitet. Das geht aus einer am Mittwochabend veröffentlichten Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) hervor. Hauptgrund dafür ist nach Angaben der Unterorganisation der Vereinten Nationen das Fehlen gesicherter und angemessen bezahlter Vollzeitstellen. Gemessen an der Gesamtbevölkerung gelten in der Bundesrepublik rund 16 Prozent als arm, damit liegt Deutschland in etwa auf dem EU-Durchschnitt. Trauriger Spitzenreiter ist Deutschland aber, wenn es um das Risiko geht, im Falle eines Arbeitsplatzverlustes trotz staatlicher Sozialleistungen in Armut abzurutschen. 2014 lag die Gefahr in Deutschland bei 67 Prozent und damit am höchsten in der gesamten EU. Zum Vergleich: Im Nachbarland Dänemark liegt das Armutsrisiko bei Erwerbslosigkeit nur bei 27,4 Prozent.

Als Ursache für die zunehmende Armut in Deutschland benennt die ILO-Studie indirekt die Arbeitsmarktpolitik der SPD/Grünen-Regierung unter Gerhard Schröder sowie die Regierungen unter Angela Merkel. In der Bundesrepublik stieg die Zahl der in Minijobs Beschäftigten »als Ergebnis der Regierungspolitik« demnach von 5,98 Millionen im Dezember 2003 auf 7,5 Millionen im Jahr 2014.

Quelle: ILO / RedGlobe