Tarifrunde bei der Deutschen Post AG: ver.di fordert Arbeitgeber zu Angebot auf

Beim Auftakt der Tarifrunde bei der Deutschen Post AG am 28. August 2020 haben die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Arbeitgeber noch keine Annäherung erzielen können. Die Positionen liegen weit auseinander. Zuvor hatte die Verhandlungsführerin und stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis die Tarifforderungen begründet und klargestellt, dass diese berechtigt und finanzierbar seien. „Der Post geht es wirtschaftlich gut“, so Kocsis.

Die Deutsche Post AG hatte zuletzt gemeldet, dass im Bereich Post und Paket die Gewinne im 1. Halbjahr um fast die Hälfte gesteigert werden konnten. Die Beschäftigten bewältigten dabei um rund 40 Prozent gestiegene Paketmengen.

Ferner machte Kocsis deutlich, dass die Bundesregierung eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen habe, um die Konjunktur in der Pandemie zu stabilisieren. ver.di sehe auch die Tarifvertragsparteien in der Pflicht, die Inlandsnachfrage durch deutliche Steigerungen der Einkommen zu stützen.

„Gerade jetzt müssen wir in den Unternehmen, die ihre Gewinne in der Krise steigern konnten – und hierzu gehört zweifelsfrei die Deutsche Post AG – zu deutlichen Lohnerhöhungen kommen“, betonte Kocsis. „Wir brauchen keine tarifpolitischen Eiertänze, wir erwarten in der nächsten Verhandlungsrunde ein verhandlungsfähiges Tarifangebot von der Deutschen Post AG.“ Die Verhandlungen wurden auf den 3./4. September 2020 vertagt.

ver.di fordert für die rund 140.000 Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG eine Tarifsteigerung von 5,5 Prozent für zwölf Monate. Die Ausbildungsvergütungen sollen für jedes Ausbildungsjahr um 90 Euro pro Monat erhöht werden.

Quelle:

ver.di