Tarifabschluss bei der GASAG-Gruppe

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat unter schwierigen Bedingungen einen erfolgreichen Tarifabschluss bei der GASAG-Gruppe erreicht. „Die Einigung sieht eine Erhöhung der Entgelte von 1,5 Prozent ab dem 1. Juli 2021 sowie eine Laufzeit bis zum 31. März 2022 vor. Auszubildende im ersten und dritten Ausbildungsjahr erhalten rückwirkend zum 1. Januar 2021 monatlich 40 Euro brutto mehr, die im zweiten und vierten Ausbildungsjahr 20 Euro. „Außerdem erhalten alle Beschäftigten eine Corona-Prämie von 600 Euro, Auszubildende 150 Euro“, sagt ver.di-Verhandlungsführer Sven-Olaf Günther.

Sicherheit für die Beschäftigten der GASAG ist gerade jetzt in der Krise besonders wichtig, da bei der GASAG Bereiche der systemrelevanten Infrastruktur liegen. Die Beschäftigten hier haben eine hohe Verantwortung für die Grundversorgung der Allgemeinheit. Ver.di hatte bereits für 2020 sämtliche Entgelttarifverträge und deren Tochterunternehmen gekündigt und anschließend Tarifverträge mit kurzer Laufzeit bis Ende 2020 vereinbart, in der Hoffnung, dass dann nicht mehr unter Pandemie-Bedingungen verhandelt werden müsse. Bedauerlicherweise war dies auch dieses Mal nicht möglich, so dass Verhandlungen über Videokonferenzen geführt werden mussten.

Harmonisierung der unterschiedlichen Entgeltstrukturen

„Ein weiterer und für uns wesentlicher Punkt des Verhandlungsergebnisses ist, dass die GASAG sich bereit erklärt hat, noch in diesem Jahr mit Verhandlungen zur Harmonisierung der unterschiedlichen Entgeltstrukturen aufzunehmen. Wir wollen gemeinsam alle Tarifverträge unter die Lupe nehmen und Anpassungen an die Veränderungen nach erfolgten Umstrukturierungen vornehmen“, sagt Sven-Olaf Günther. Ziel von ver.di sei es, am Ende einen gemeinsamen Konzerntarifvertrag abzuschließen. Dies werde eine größere Anstrengung mit sich bringen. Der Umstand, dass alle Tarifverträge die gleiche Laufzeit hätten, führe aber dazu, dass die gemeinsame Stärke der Beschäftigten aller betroffenen Betriebe eine gute Voraussetzung für einen erfolgreichen Tarifabschluss bildeten, beurteilt ver.di Verhandlungsführer Günther die zukünftige Lage.

„Wir begrüßen es ausdrücklich, dass das Unternehmen sich bereit erklärt hat, den Beschäftigten eine sogenannte Corona-Prämie auszuzahlen und so die zusätzliche Belastung aller Beschäftigten zu honorieren, sei es bei Arbeiten unter besonderen Pandemieauflagen oder die Doppelbelastung hinsichtlich Kinderbetreuung und Homeschooling“, sagt Sven-Olaf Günther. Hinzu komme, dass sich ein großer Teil der Beschäftigten in Vorbereitung für einen Umzug des Unternehmens auf das Euref-Gelände befände und diese Aufgabe nun auch unter Pandemie-Bedingungen stemmen müsse.

Die ver.di Tarifkommission habe dem Verhandlungsergebnis zugestimmt, die abschließende Entscheidung des GASAG-Vorstandes stehe noch aus, werde aber in den nächsten Tagen erwartet.

Quelle: ver.di Berlin-Brandenburg – Erfolgreicher Tarifabschluss bei der GASAG-Gruppe