Weltgewerkschaftsbund zum Internationalen Frauentag

Der Weltgewerkschaftsbund (WGB) hat anlässlich des Internationalen Frauentag eine Erklärung veröffentlicht. In dieser hält er  fest, dass die Klassengewerkschaftsbewegung immer an der Seite der gerechtfertigten Forderungen der Frauen der Arbeiterklasse gestanden habe; sie war diejenige, die die Forderungen der Frauen in eigene Forderungen umgewandelt haben; diejenige, die gekämpft haben, indem sie in ihren Reihen die Gleichheit zwischen dem männlichen Arbeiter und der weiblichen Arbeiterin durchgesetzt hätten. „In der Tat haben Tausende von arbeitenden Frauen das Wertvollste, was sie besaßen, ihr eigenes Leben, für die Sache der wahren Emanzipation der ganzen Gesellschaft von den Ketten der kapitalistischen Ausbeutung geopfert; die Emanzipation sowohl der arbeitenden Männer als auch der Frauen.“

Es wird festgehalten, dass Frauen aus der Arbeiterklasse auch weiterhin weltweit von besonderer Unterdrückung betroffen sind. „Obwohl 164 Jahre seit dem Tag vergangen sind, an dem die Textilarbeiterinnen von New York ihr Blut für die Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen, Hygiene und Sicherheit vergossen haben, sind die Frauen der Arbeiterklasse und der anderen Volksschichten auch im Jahr 2021 mit demselben barbarischen kapitalistischen System konfrontiert; einem System, das will, dass Frauen zu Hause arbeitslose oder schlecht bezahlte Sklavinnen sind, während sie bei der Arbeit weiterhin nicht existierenden Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen ausgesetzt sind oder sogar von den Bossen angegriffen werden, wie auch immer die Form dieses Missbrauchs aussehen mag.“

Weiter heißt es in der Erklärung, dass sich die Lage der arbeitenden Frauen und der Frauen aus den Volksschichten durch die Corona-Pandemie und die weltweit herrschende Krise des Kapitalismus verschlechtert habe. „Die neuen Formen der Arbeit, die sich durchsetzen, haben eine größere Last auf die Schultern der arbeitenden Frauen gelegt, die nun zusätzlich zur „häuslichen Sklaverei“ gezwungen sind, unter flexiblen Verhältnissen zu arbeiten, ohne Arbeits- oder Gewerkschaftsrechte. Zur gleichen Zeit, in der der internationale Kapitalismus rassistische Theorien mit neuer Intensität propagiert und Waffen in die Hände von rassistischen Mördern legt, sind arbeitende Frauen of Color der Barbarei des Systems dreifach ausgesetzt“, so der WGB.

Außerdem treffe die imperialistischen Offensiven, die weiter oder neuerlich eskalieren, Frauen und Mädchen aus den Volksschichten, weibliche Flüchtlinge und Auswanderer wieder einmal besonders hart. Das kapitalistische System wolle und könne keine Lösungen für die Probleme der arbeitenden Frauen bieten. Im Gegenteil, durch seine falschen Theorien und Mechanismen versuche der Kapitalismus, die weibliche Arbeitskraft davon zu überzeugen, dass ihr Feind der arbeitende Mann sei; dass angeblich die Lösung für die Probleme des Volkes in den sogenannten Theorien des „Geschlechterkampfes“, des „feministischen Streiks“ und so weiter zu finden sei. „Sie versucht zu verbergen, dass der Grundwiderspruch der Gesellschaft nicht zwischen männlichen und weiblichen Arbeitern besteht, sondern zwischen Kapital und Arbeit; zwischen denen, die alles produzieren, und denen, die nichts produzieren.“

Die Erklärung schließt mit Forderungen zum 8. März: „Der WGB, der den kämpferischen Traditionen der radikalen Frauenbewegung Tribut zollt und die Forderungen der heutigen Arbeiterinnen und Arbeiter in die vorderste Reihe stellt, fordert:

  • Globalen Schutz aller Frauen und Männer der Arbeiterklasse vor der Pandemie, mit sicheren und kostenlosen Impfstoffen für alle, Gewährleistung des allgemeinen und kostenlosen Zugangs zum Gesundheitssystem
  • Vollständige Garantie des Rechts der Mädchen auf ein freies und qualitatives Bildungssystem, das ihnen die Bewegungsgesetze der Natur und der Gesellschaft vermittelt
  • Wirksame Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen an den Arbeitsplätzen
  • Unterstützung für arbeitslose Frauen, junge Mütter und Paare, die das Recht auf Mutterschaft ohne Einschüchterung oder Vorbedingungen durch den Arbeitgeber garantieren
  • Wirksame Unterstützungsmaßnahmen für Flüchtlings- und Immigrantinnen, die den imperialistischen Kriegen und den kriminellen Netzwerken von Menschenhändlern doppelt ausgesetzt sind

Die große Familie des WGB ist entschlossen, den Weg des Kampfes und des Ungehorsams für den Sieg der Kämpfe und die Durchsetzung der Forderungen der Arbeiterinnen der klassenorientierten Gewerkschaftsbewegung fortzusetzen; für die wahre Emanzipation von den Ketten der doppelten Ausbeutung gegen Frauen, für eine Welt ohne kapitalistische Ausbeutung.

Es lebe der 8. März!“

Quelle: WGB

Quelle: Zeitung der Arbeit – WGB zum Internationalen Frauentag