Fridays for Future-Statement zur Letzten Generation

Der Unfall am Montag in Berlin macht uns traurig und tief betroffen. Wir sind mit unsere Gedanken bei der Familie und Freund*innen der Betroffenen.

Die Sicherheit aller Menschen hat bei unseren Aktionen höchste Priorität. Dass jegliche Unfälle verhindert werden sollen, steht für uns außer Frage. Deshalb haben Klimagerechtigkeitsproteste immer umfassende Sicherheitskonzepte zur Grundlage. Wir stellen uns der Verantwortung, die wir durch die Aktionen unweigerlich haben.

Wenn Politiker*innen in Folge des tragischen Vorfalls in Berlin voreilige Beschuldigungen machen, dann geht es aber nicht darum, mehr Sicherheit zu schaffen, sondern wichtige Proteste zu delegitimieren und die Debatte zu verschieben. Das ist gefährlich und zynisch: Das Anliegen des Protestes wird durch die Protestform nicht weniger wichtig, und durch die verschobene Debatte wird von eigenen Fehlentscheidungen abgelenkt. Plötzlich sind die Gefährdung durch Scholz’ Entscheidungen und die klimapolitische Verantwortungslosigkeit der Ampel Nebenschauplätze.

Was gerade passiert ist keine ehrliche Debatte über Aktivismusformen, sondern Stimmungsmache gegen Aktivismus. In der Öffentlichkeit stehen nicht die Diskussionen über ernsthafte Ansprüche an sicheren Klimaprotest, stattdessen werden Verbotsforderungen in den Raum geworfen.

Die Aufklärung des Vorfalls ist noch nicht abgeschlossen, allerdings hat der Stau nach Einschätzung der behandelnden Notärztin die Rettung nicht behindert. Eine vorschnelle Verurteilung der Protestaktion war und ist angesichts der Ernsthaftigkeit der Situation unangemessen.

Quelle: Fridays For Future