Friedengesten aus der Guerilla

Colombia

Als Friedensgesten kommen aktuell immer wieder neue Kommuniqués der verschiedenen Strukturen der FARC-EP an die Öffentlichkeit, in der sie ihr Bekenntnis zum Frieden und Waffenstillstand bekunden. Aktuell bekannt sind unter anderem ein Kommuniqué des Westlichen Koordinationskommandos und des Östlichen Koordinationskommandos aus den letzten beiden Tagen. Dies zeigt noch einmal den Willen der aufständischen Bewegung nach einer politischen Lösung des Konfliktes.

So erklärte zum Beispiel die Kolonne Urías Rondon, die dem Westlichen Koordinationskommando untersteht, in einem Kommuniqué vom 4. Januar einseitig die Einstellung der Feindseligkeiten mit den anderen bewaffneten Organisationen, die in der südwestlichen Provinz Nariño agieren. Im Speziellen dürfte es ein Angebot eines Waffenstillstandes an die Strukturen der FARC-EP, Zweites Marquetalia, sein, die sich hier in einem territorialen Krieg befinden und unter dem die Zivilbevölkerung extrem zu leiden hat.

Die Kolonne Urías Rondon unter dem Kommando von Iván Mordisco erklärt hierzu im Kommuniqué: „Als Antwort auf den Appell der Gemeinschaften und unter Berücksichtigung der schwierigen Situation der Menschenrechte als Folge der Aktionen bewaffneter Organisationen, die sich zusammengeschlossen haben, um gegen unsere Armee zu kämpfen (…) definiert die Kolonne Urías Rondon die Einstellung der Feindseligkeiten gegen diese Gruppen als eine Geste des Friedens zugunsten der Gemeinschaften, während wir den Dialog zwischen den verschiedenen Organisationen vorantreiben“.

Auch aus der schwer umkämpften und militarisierten Provinz Arauca ist ein Kommuniqué des Zentralen Generalstabs des Östlichen Koordinationskommandos bekannt, in dem sich zum von Regierung und FARC-EP initiierten Waffenstillstands bekannt wird. Das Kommuniqué ist vom gestrigen 5. Januar und drückt ebenso die Bereitschaft zu Dialog und Frieden aus. Es ist zu erwarten, dass es zeitnah weitere Sondierungsgespräche zwischen Guerilla und kolumbianischer Regierung geben wird.

Ein vergangenes zweites Sondierungstreffen fand am 14. November des vergangenen Jahres in der Ebene des Flusses Yarí statt, eben jener Region, in der die alte FARC-EP die Abkehr von den Waffen beschwor. Dazu gibt es allerdings weder Fotos noch Kommuniqués von Seiten der FARC-EP oder der Regierung. Bekannt ist jedoch, dass es Sicherheitsgarantien für eine Gruppe von Aufständischen gab, die sich intern in der zurückliegenden Zeit mit verschiedenen Befehlshabern der Guerillastrukturen trafen, um Aspekte von Waffenstillstand und Frieden zu besprechen.

Quelle: Widerstand in Kolumbien