Warnstreiks bei der Post werden ausgeweitet

In der Tarifauseinandersetzung bei der Deutschen Post AG ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) am Montag und Dienstag die Beschäftigten bundesweit zu Warnstreiks auf. Die Arbeitsniederlegungen erstrecken sich auf ausgewählte Betriebe aller Arbeitsbereiche bei der Deutschen Post AG – Brief- und Paketzentren sowie die Zustellung. Begleitet werden die Warnstreiks von Protestkundgebungen in insgesamt zehn Städten.

„Das ist erneut ein glasklares Signal an die Arbeitgeber: Die Beschäftigten sind bereit, für ihre Forderung zu kämpfen und erwarten jetzt eine Verhandlungsrunde, die mit einer kräftigen Gehaltserhöhung endet“, betonte die Verhandlungsführerin und stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis am Sonntag. Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb ein derartig erfolgreiches Unternehmen nicht bereit sei, die Reallohnverluste der Beschäftigten infolge der Inflation auszugleichen. „Unsere Mitglieder gehen auf die Straße, weil sie sich schlichtweg keinen Kaufkraftverlust leisten können“, stellte Kocsis klar. Bei der DP AG sind fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Das Monatsgrundentgelt in diesen Entgeltgruppen beträgt zwischen 2.108 und 3.090 Euro brutto. Diese Tarifbeschäftigten sind im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Teil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssen. Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 betrug bei der DP AG zwei Prozent.

ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post AG eine Entgelterhöhung von 15 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen für jedes Ausbildungsjahr um 200 Euro pro Monat angehoben werden. Begleitet werden die Arbeitsniederlegungen am Montag (6. Februar 2023) von Streikkundgebungen in Berlin, Rostock und München sowie am Dienstag in Dortmund, Hamburg, Saarbrücken, Polch (Koblenz), Nürnberg, Frankfurt/Main und Stuttgart.

Die Tarifverhandlungen werden am 8./9. Februar 2023 in Düsseldorf fortgesetzt.

Quelle: ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft