Hoch der 8. März – Europäische Kommunistische Initiative zum Internationalen Frauentag

Das Sekretariat der Europäischen Kommunistischen Initiative (ECI) hat anlässlich des internationalen Frauentages eine Erklärung zur Lage der Frau veröffentlicht. Hierin betont das Sekretariat, dem auch die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) angehört, dass schon Karl Marx und Friedrich Engels die soziale Lage der arbeitenden Frauen im Kapitalismus untersuchten.

Marx und Engels und die arbeitende Frau

Hierzu hält die ECI fest, dass die beiden sich in diesem Zusammenhang auf die Ausbeutung durch Lohnarbeit, aber auch auf weitere Formen von Ungleichheit und Unterdrückung, Ausgrenzung und Diskriminierung in einer Reihe von Aspekten des gesellschaftlichen Lebens, wie Gesetzgebung, Familie und zwischenmenschliche Beziehungen konzentriert haben. Marx und Engels befassten sich, so heißt es weiter, „mit den historisch geprägten wirtschaftlich-sozialen Faktoren, die vor vielen tausend Jahren die Arbeit der Frauen von gesellschaftlicher zu individueller – häuslicher – Arbeit transformierten. Ebenso untersuchten sie die neuen Bedingungen im Zuge der gesellschaftlichen Entwicklung, mit der Herausbildung der kapitalistischen Industrie, die die Frauen aus dem engen Rahmen des “Familienhauses” herausholte und ihnen die Teilnahme an der gesellschaftlichen Arbeit, an der Lohnarbeit, ermöglichte. Sie richteten ihren Blick auf die Zukunft der menschlichen Gesellschaft, auf die Abschaffung der Ausbeutung und damit auf die Beseitigung aller Formen von Unterdrückung und Ungleichheit. Ihre Schlussfolgerungen, ihre Überlegungen, ihre Gedankengänge sind auch heute noch wertvolle Wegweiser in unserem Kampf.“

Der Blick zurück, um in die Zukunft zu blicken

Der Internationale Frauentag wurde 1911 auf Beschluss der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz als Kampftag für die soziale und politische Befreiung der proletarischen Frauen eingeführt und ist deswegen bis heute von zentraler Bedeutung für die kommunistische und Arbeiterbewegung.

Seit dem ersten internationalen Frauentag hat sich die Situation der Frauen stark verändert betont das Sekretariat der ECI in seiner Erklärung“, zum Beispiel haben sie [Frauen] jetzt die gleichen politischen Rechte wie Männer, und die formale Gleichheit vor dem Gesetz ist jetzt die Norm, zumindest in der sogenannten “entwickelten” kapitalistischen Welt. Doch 112 Jahre nach dem ersten Internationalen Frauentag sind arbeitende Frauen immer noch nicht freier.“

Die Lage der arbeitenden Frau

Die europäischen Kommunistinnen und Kommunisten betonen. dass die Erwerbsquote der Frauen ist zwar gestiegen ist, sie aber schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen, und die Verantwortung für die Familie immer noch fast ausschließlich bei ihnen liegt. „Eine Reihe von Dienstleistungen und Infrastrukturen zur Unterstützung der Familie, wie z. B. die Betreuung von Kindern und älteren Verwandten, wurden unter kapitalistischen Bedingungen “sozialisiert”. Das heißt, sie werden auf dem kapitalistischen Markt den Frauen, die sie sich leisten können, in einer Qualität angeboten, die von ihrem Preis abhängt. Die Last, die Frauen bei der Pflege von Familienangehörigen tragen, macht sie zu den ersten und größten Opfern von Teilzeitarbeit und flexibler Beschäftigung. Eine schwerwiegende Nebenwirkung dieser Situation ist, dass sie auf Hindernisse beim Eintritt in den Ruhestand stoßen und Gefahr laufen, nach ihrem Arbeitsleben unterhalb der offiziellen Armutsgrenze zu leben.“

Imperialistische Kriege und die Konsequenzen

Darüber hinaus geht die ECI auf den imperialistischen Krieg in der Ukraine ein: „Es sind die Söhne, Brüder und Partner russischer und ukrainischer Frauen, die als entbehrliche Rädchen in der Kriegsmaschinerie, die im Dienste der Konfrontation zwischen den imperialistischen Mächten in Gang gesetzt wird, ihr Leben riskieren. Es sind die Frauen und ihre Kinder selbst, die die Gewalt des Krieges und der Entwurzelung erleben. Der imperialistische Krieg zerstört die sozialen und politischen Strukturen. Gewalt gegen Frauen gehört für viele Frauen zum Kriegsalltag. Gleichzeitig sind vielerorts Rückzugsorte wie Frauenhäuser durch den Krieg zerstört worden.“

„Imperialistischer“ Frieden

Weiter wird in der Erklärung darauf eingegangen, dass sich auch unter den Bedingungen des imperialistischen “Friedens” das Leben der Frauen in vielerlei Hinsicht verschlechtert. Hierzu heißt es: „Neben der Verschlechterung der Lohn- und Arbeitsbedingungen sind sie mit akuten und sich ständig verschärfenden Problemen im Bereich der Gesundheit und der sozialen Fürsorge konfrontiert. Diese Probleme wurden im Zusammenhang mit der Verschärfung der Pandemie auf tragische Weise deutlich und nehmen nun weiter zu.“

Das Sekretariat der Europäischen Kommunistischen Initiative weist die Versuche bürgerlicher Ideologen, Parteien und Regierungen zurück, den Internationalen Tag der arbeitenden Frau zu vereinnahmen. „Ebenso muss die Propagierung einer feministischen Außenpolitik durch verschiedene bürgerliche Regierungen entschieden zurückgewiesen werden. Diese Außenpolitik hat nichts mit den Interessen der Frauen zu tun, sie ist ein Versuch, die übliche bürgerliche Außenpolitik im Interesse des Monopol- und Finanzkapitals zu verschleiern. Es ist der Versuch, Frauen für die Fortführung der imperialistischen Konfrontation zu begeistern.“

Sackgasse Kapitalismus

Die arbeitende Frauen wird unter kapitalistischen Verhältnissen ausgebeutet, unterdrückt und in die Armut getrieben heißt es weiter. „Die Probleme und die Sackgassen, die wir heute erleben, haben ihre Wurzeln in der kapitalistischen Art und Weise, die Gesellschaft und die Produktion nach dem Kriterium des maximalen kapitalistischen Profits zu organisieren. Sie können nicht von imperialistischen Verbänden und Institutionen, Unternehmensgruppen und Regierungen gelöst werden.“

Frauen im Sozialismus

Die Erfahrung des sozialistischen Aufbaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden in der Erklärung der Initiative hinzugezogen als Beispiel für die Möglichkeiten, die die Abschaffung der ausbeuterischen Produktionsverhältnisse freisetzen kann.

„In den sozialistischen Staaten erhielten Frauen für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn wie ihre männlichen Kollegen. Die Arbeit der gesellschaftlichen Reproduktion, die Aufrechterhaltung und Pflege der Familie und des Haushalts, wurde von der individuellen Verantwortung der Frauen in eine Aufgabe umgewandelt, die zunehmend von der Gesellschaft übernommen wurde. Diese Errungenschaften hatten einen deutlichen Einfluss auf die Veränderung der Wahrnehmung der Rolle der Frau in der Gesellschaft, auf die Überwindung anachronistischer Ansichten, die die Rolle der Frau auf die Pflichten des Haushalts und der Mutterschaft beschränken, und auf die Förderung der Frauen als gleichberechtigte Mitglieder, die durch ihre Arbeit und ihre Beteiligung an den Institutionen der Arbeitermacht zum Aufbau des Sozialismus beitragen.“

Abgeschlossen wir dide Erklärung mit der Feststellung: „Die arbeitenden Frauen haben, wie die Arbeiter, in einer sozialistischen Revolution nichts zu verlieren außer ihren Ketten!“

Quelle: Partei der Arbeit

 

Quelle: Zeitung der Arbeit