Gemeinsame Erklärung von elf Ländern zum Jahrestag des Sieges im Zweiten Weltkrieg

Erklärung der ständigen Vertreter der Republik Aserbaidschan, der Republik Armenien, der Republik Belarus, Bosnien und Herzegowinas, der Republik Kasachstan, der Republik Kirgisien, der Russischen Föderation, der Republik Serbien, der Republik Tadschikistan, Turkmenistans und der Republik Usbekistans bei der OSZE anlässlich des 78. Jahrestags des Sieges im Zweiten Weltkrieg

In diesem Jahr jährt sich der Sieg im Zweiten Weltkrieg zum 78. Mal.

Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, die Erinnerung an das tragischste Kapitel der Geschichte des XX. Jahrhunderts und die grausamen Ereignisse jener Jahre aufrechtzuerhalten. Die heroische Heldenmut von Millionen Menschen, die für den Kampf gegen die Ideologie der Rassenüberlegenheit und der Menschenverachtung ihr Leben hingegeben haben, steht für den Sieg des Guten über das Böse und darf nicht dem Vergessen anheimfallen. Entschieden verurteilen wir die Zerstörung und Schändung von Denkmälern für Befreier-Soldaten, von Ehrenmalen für Helden und Militärführer und von Bestattungsorten von Soldaten und Offizieren, wo auch immer sie sich befinden und welcher nationalen bzw. ethnischen Zugehörigkeit die Toten sind. Wir trauern um die Opfer des Nationalsozialismus.

Nicht akzeptabel sind die Versuche, die Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs zu revidieren bzw. zu verdrehen sowie Nazis und ihrer Helfershelfer zu rehabilitieren und zu heroisieren sowie die von ihnen begangenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu leugnen. Im Sinne der Urteile der Nürnberger Prozesse, die die Errungenschaften des Sieges über den Nazismus rechtlich verbrieften, haben die von ihnen begangenen Verbrechen keine Verjährungsfrist.

Wir begrüßen die am 15. Dezember 2022 verabschiedete Resolution der UN-Vollversammlung zur Bekämpfung der Verherrlichung des Nazismus, des Neonazismus und anderer Praktiken, die zum Schüren zeitgenössischer Formen des Rassismus, rassistischer Diskriminierung, der Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängender Intoleranz beitragen. Die breite Unterstützung für dieses wichtige Themendokument sehen wir als Bestätigung dafür an, dass die internationale Gemeinschaft entschlossen ist, eine Wiederholung der tragischen Fehler der Vergangenheit nicht zuzulassen und geschlossen die Zukunft zu gestalten.

Wir rufen alle Länder auf, der Kämpfer gegen den Faschismus und Nazismus im Zweiten Weltkrieg zu gedenken und dem Heldenmut der Völker Respekt zu zollen. Der besiegte Nazismus darf nicht sein Haupt wieder erheben.

Quelle: Botschaft der Russischen Föderation via Telegram