45 Jahre nach dem Tod von Manuel Taborda, einem Pionier der venezolanischen Ölgewerkschaft
Übernommen von Tribuna Popular – Kommunistische Partei Venezuelas:
Ángel Ostos (Historiker und Mitglied des Zentralkomitees der PCV) – Am 3. Mai 1980 verstarb der Ölgewerkschaftsführer Manuel Taborda. Er wurde 1905 in Juan Griego (heute Bundesstaat Nueva Esparta, Nordosten Venezuelas) geboren und stammte aus einer Arbeiterfamilie.
Als Teenager begann er als Fischer zu arbeiten, doch mit dem Aufschwung und Wachstum der Ölindustrie im Westen des Landes zog er 1925 nach Maracaibo im Bundesstaat Zulia um. Dort trat er in die Caribbean Petroleum Corporation ein und arbeitete auf dem Ölfeld Los Haticos. Laut Tabordas Buch Petróleo y clase obrera (Öl und die Arbeiterklasse) fand im selben Jahr der erste kollektive Protest der Ölarbeiter in einem Gebiet namens El Garaje statt.
Während seiner ersten Jahre in Maracaibo schloss sich Taborda zusammen mit Isidro Valles, Eduardo Arcila Farías, José Martínez Pozo, Jesús Correa, Elio Montiel, Ángel Portillo, Lourdes González, Natividad und Max García der Anti-Gomecista-Liga an. Später bildeten dieselben Kader den Kern der kommunistischen Sektionen im Bundesstaat Zulia.
Mit der Gründung der Kommunistischen Partei Venezuelas (PCV) im März 1931 begann die politische, ideologische und organisatorische Entwicklung der Ölarbeiter von Zulia, die bis 1935 anhielt.
Nach dem Tod des Diktators Juan Vicente Gómez im Dezember 1935 trafen sich Taborda und etwas mehr als 70 Ölarbeiter, um die Maracaibo Oil Workers‘ Union zu gründen. Dieser Gewerkschaft gehörten Arbeiter der Caribbean Petroleum Company, der Lago Petroleum Corporation und der Venezuela Gulf Oil Company an. Es war die erste Ölarbeitergewerkschaft in der Geschichte Venezuelas, und Manuel Taborda wurde zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
Im August 1936 förderte er die Gründung der venezolanischen Ölarbeitergewerkschaft (USP), in der die wichtigsten Ölarbeitergewerkschaften in Zulia zusammengeschlossen waren. Von Dezember 1936 bis Januar 1937 war er eine der führenden Persönlichkeiten des Großen Ölstreiks und spielte eine zentrale Rolle im ersten großen antiimperialistischen Kampf der venezolanischen Arbeiterklasse.
1937 schickte ihn die PCV nach Lagunillas [Bundesstaat Zulia], wo er die Ölarbeitergewerkschaft von Lagunillas reorganisierte. Anschließend wurde er in den Osten des Landes versetzt, wo er zwischen 1937 und 1941 die ersten Ölarbeitergewerkschaften der Region gründete.
In den 1940er Jahren leistete er umfangreiche Organisationsarbeit, indem er PCV-Zellen einrichtete und die Bildung „roter Gewerkschaften“ in den Bundesstaaten Zulia, Falcón, Monagas und Anzoátegui förderte. Seit dem Kongress der Einheit 1946 wurde er wiederholt in das Zentralkomitee der PCV gewählt. Im selben Jahr kandidierte er für die verfassungsgebende Versammlung im Bundesstaat Nueva Esparta.
1947, als er den gewerkschaftlichen Kampf in Anzoátegui anführte, wurde er von der Arbeitsdirektion vorgeladen, um einen Forderungskatalog zu besprechen. Dies erwies sich jedoch als Falle, und er wurde inhaftiert. Der Anwalt und kommunistische Aktivist Pedro Ortega Díaz reichte die erste venezolanische Habeas-Corpus-Klage ein und erreichte seine Freilassung.
Nach seiner Freilassung nahm Taborda seine Gewerkschaftsarbeit wieder auf. Nach dem Verrat der Gewerkschafter der Acción Democrática, die den „Creole Tovar“-Vertrag unterzeichnet hatten, der zum Ausschluss der Kommunisten aus dem venezolanischen Ölarbeiterverband (Fedepetrol) führte, förderte Taborda 1948 die Gründung des Vereinigten Gewerkschaftskomitees der Ölarbeiter Venezuelas (Consutrapet).
Zwei Jahre später war er einer der wichtigsten Anführer des Ölstreiks von 1950. Diese Aktion kostete ihn seine Freiheit und führte zum Verbot der PCV und ihrer Zeitung Tribuna Popular.
Im Jahr 1958 wurde er zum stellvertretenden Abgeordneten des Nationalkongresses für den Bundesstaat Zulia gewählt. Später wurde er Mitglied des Vorstands der 1947 gegründeten Konföderation der venezolanischen Arbeiter (CTV). Außerdem war er 1963 Mitbegründer der Vereinigten Konföderation der Arbeiter von Venezuela (CUTV). Er nahm an verschiedenen Kongressen des Weltgewerkschaftsbundes (WGB) teil und wurde Mitglied des Generalrats.