GDL NRW fordert deutlich längere Streiks

„Die Deutsche Bahn AG wurde in Nordrhein-Westfalen erneut von tausenden Eisenbahnerinnern und Eisenbahnern empfindlich getroffen. Lokführer, Zugbegleiter, Fahrdienstleiter, Fahrzeuginstandhalter, Disponenten, Servicemitarbeiter machen landesweit damit deutlich, dass sie den Griff des Arbeitgebers in ihren Geldbeutel und an ihre Rente nicht zulassen werden“, so der Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in Nordrhein-Westfalen Sven Schmitte zur Bilanz des Arbeitskampfs in NRW.

Auch bei der Streikbeteiligung in Nordrhein-Westfalen gab es einen spürbaren Sprung nach oben – so gab insgesamt mehr als 1.800 Streikteilnehmer bezogen auf die gesamte Streiklänge. „Alle Eisenbahnberufe stehen solidarisch Seite an Seite in diesem Arbeitskampf gegen den DB Vorstand und zeigen täglich, dass die DB Führung die Weichen falsch gestellt hat. Durch die Kündigung der Betriebsrente, eine 0-Runde 2021 und fehlende Wertschätzung für das geleistete unter erschwerten Corona Bedingungen, stellt der DB Vorstand die Weichen für das Unternehmen und somit auch für die Fahrgäste und Güterkunden auf das Abstellgleis“, so Schmitte nach der ersten Auswertung der zweiten Arbeitskampfmaßnahme in NRW.
Und weiter: „Von allen Streikposten in Nordrhein-Westfalen bekommen wir ein eindeutiges Signal aus der Mitgliedschaft gespiegelt. Wenn der Arbeitgeber keine ernstzunehmenden Angebote vorlegt, muss der nächste Streik schnell erfolgen und vor allem deutlich länger andauern. Dies haben auch 300 streikende Eisenbahner auf der Streikkundgebung am Dienstag vor dem Kölner Dom mit Roten Karten für den DB Vorstand eingefordert und dies dem Bundesvorsitzenden Claus Weselsky eindeutig mit auf den Weg gegeben. Nordrhein-Westfalen ist bereit für durchaus härtere Aktionen, wenn der DB Vorstand dies einfordert“ so Schmitte.

Auch viele Stellwerksarbeitsplätze der DB Netz waren vom Streik in NRW betroffen. Streikende Kolleginnen und Kollegen haben in Solingen Hbf, Ober-hausen Hbf, Kreuztal, Finnentrop, Köln Hbf, Dortmund Scharnhorst, Hilchenbach, Altenhundem und Gütersloh Hbf ihre Arbeit niedergelegt. Zusätzlich haben sich auch Fahrzeuginstandhalter, Rangierbegleiter, Zugabfertiger bei DB Cargo AG, Servicemitarbeiter und Bahnsteigaufsichten der DB Station&Service AG am Streik beteiligt.

„Unterstützt werden alle diese streikenden Kolleginnen und Kollegen von Lokführern und Zugbegleitern die solidarisch an ihrer Seite stehen, denn der DB Vorstand nimmt allen Eisenbahner die Betriebsrente um sich selbst die Taschen weiter mit horrenden Renten von im Durchschnitt 20.000€ pro Monat zu füllen“ so Schmitte.

Ohne Betriebsrente und Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes keine Verhandlungen
Sven Schmitte: „Fakt ist: Unsere Mitglieder in NRW werden nicht nachgeben, bis der DB Vorstand ein ausreichendes und belastbares Angebot vorlegt, was die Fortführung der Betriebsrente beinhaltet, und eine angemessene schmale Lohnerhöhung, analog der des öffentlichen Dienstes inkl. einer wertschätzenden Coronaprämie, vorsieht. Und das für alle Mitglieder der GDL.“

Quelle: GDL – Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer – Bezirk Nordrhein-Westfalen (NRW): GDL NRW fordert deutlich längere Streikmaßnahmen, wenn der DB Vorstand weiter blockiert – Eindrucksvoller zweiter Arbeitskampf – Druck auf DB wächst