»Viele Menschen fühlen sich von Behörden und der Politik allein gelassen«

KPÖ:

Ein Interview mit dem Salzburger Gemeinderat Kay-Michael Dankl 

“Tag der offenen Konten” – welche Konten werden dabei geöffnet und warum?

Ich gebe jeden Monat einen Teil meines Gemeinderatsbezugs an Salzburger:innen in Notlagen ab. Als Gemeinderat bekomme ich netto ca. 1.800 Euro im Monat. Davon gebe ich 400-500 Euro ab, um Salzburger:innen in Notlagen zu unterstützen. Finanziell geht sich das aus, weil ich Teilzeit als Kulturvermittler in einem Museum arbeite. Mir ist es wichtig, ein offenes Ohr für die alltäglichen Sorgen und Probleme der Salzburger:innen zu haben. So kann ich direkt helfen und bekomme wertvolle Anregungen für die politische Arbeit. Am Ende eines jeden Jahres stelle ich eine kleine Bilanz vor. Heuer konnte ich 117 Salzburger:innen mit 5.544 Euro unterstützen. Die größten Brocken waren die teuren Wohn- und Energiekosten in der Stadt Salzburg.

Wie schaut dein Alltag als Salzburger Gemeinderat in Zusammenhang mit der Sozialberatung aus? Mit wie vielen Anfragen bist du da durchschnittlich konfrontiert?

Ich habe pro Woche vier bis acht Sprechstunden bei mir im Büro. Menschen, die nicht mehr so mobil sind, besuche ich zuhause. Die Form der Unterstützung ist ganz unterschiedlich. Manchmal reicht es, im Dschungel der Behörden und Ämter den Kontakt zu den richtigen Beratungseinrichtungen herzustellen. Anderen helfe ich beim Ausfüllen von komplizierten Formularen. Bei wieder anderen fällt ein größerer Aufwand an, wenn ich nach dem Gespräch mit Emails, Briefe-Schreiben und Telefonaten versuche zu helfen. Das kann dann auch länger dauern. Diese persönlichen Gespräche brauchen viel Zeit, sind mir aber wichtig.

Gibt es Probleme, die immer wieder auftauchen?

Am meisten Sorgen bereiten den Menschen die steigenden Wohnkosten. Die Anfragen reichen von der Wohnungssuche, teuren Kautionen, steigenden Mieten, hohen Strom- und Heizkosten, Delogierungen, Fragen zu Mietvertrag bis hin zu fragwürdigen Betriebskostenabrechnungen. Der Hintergrund ist ein trauriger Rekord: Nirgends müssen Menschen so…

Lesen Sie den vollständigen Artikel auf KPÖ:
Interview mit Kay-Michael Dankl zur Sozialberatung