USA wissen selbst nicht, in wessen Hände ihre Waffen letztlich gelangen

Nachdem sich die USA erst kürzlich damit blamierten, Falschaussagen über die angebliche Lieferung von Kampfflugzeugen verbreitet zu haben, kommt jetzt das nächste peinliche Eingeständnis: Nach der Übergabe von schwerem Kriegsgerät an der polnischen Grenze sieht die US-Armee keine Möglichkeit, dessen weiteren Verbleib zu überwachen. Auf längere Sicht gehe man davon aus, dass ein Teil der fast eine Milliarde Dollar Marktwert umfassenden Lieferungen – darunter schwere Artillerie, bewaffnete Drohnen sowie Flug- und Panzerabwehrraketen – über längere Sicht bei anderen Streitkräften sowie Milizen lande. Das bestätigte ein Vertreter des Verteidigungsministerium gegenüber dem Sender CNN.

Dieses Risiko nehme man wissentlich in Kauf. Dabei ist den amerikanischen Behörden natürlich bewusst, dass das neonazistische Asow-Regiment als mittlerweile regulärer Bestandteil der ukrainischen Armee von den Waffen- und Munitionslieferungen durch über 20 Nationen profitiert. Auf das Konto der Einheit gehen nachweislich Menschenrechts- und Kriegsverbrechen, doch mit dem Angriff Russlands haben die USA ihre bisherigen Vorbehalte verworfen. Selbst Japan strich das Asow-Regiment Anfang April aus seinem internationalen Terrorismus-Handbuch. Doch neben den bekannten Verbrecherbanden wie Asow befürchtet Washington zunehmend indirekt auch andere Gruppierungen zu unterstützen, die die gesamte Region auf längere Zeit destabilisieren könnten – eine bereits in Afghanistan vorexerzierte Strategie, wo im Kampf gegen die Sowjetunion der Dschihadismus hochgerüstet wurde.

Wirklich überraschend kann die Entwicklung auch für den US-Imperialismus nicht sein. Die Ukraine gilt schon bisher als einer der größten Waffenumschlageplätze Europas. Bereits zu Kriegsbeginn kündigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski an, Waffen an alle ausgegeben würden, die zu kämpfen gewillt seien. Video- und Bildmaterial belegt massenhaft die Verwendung von modernen Panzerabwehrraketen durch offensichtlich nicht den regulären Streitkräften angehörige Ukrainer. All das nimmt der US-Imperialismus wissentlich in Kauf – nicht für den Frieden in der Ukraine, weil die Bewaffnung von Verbrecherbanden genau das Gegenteil bewirkt. Es geht den USA darum, dem Feind Russland in einem Stellvertreterkonflikt möglichst hohe Verluste zuzufügen und dabei der eigenen Rüstungsindustrie Milliardenaufträge zuzuschanzen.

Quellen: CNN, Jacobin

Quelle: Zeitung der Arbeit