Haftbefehle gegen Personen der FARC-EP ausgesetzt

Colombia

Die kolumbianischen Justizbehörden dürfen auf Grundlage von Sondierungsgesprächen zu einem Friedensprozess zwischen Regierung und FARC-EP zwei Wochen lang nicht drei Personen festnehmen, die vom Zentralen Generalstab der FARC-EP als Verhandlungspersonen benannt sind. Auch wenn die drei Personen in dem Dekret für die Öffentlichkeit nicht benannt sind, so ist davon auszugehen, dass es sich dabei um drei Personen handelt, die sich bereits im Vorfeld mit Delegierten der kolumbianischen Regierung getroffen haben. So betrifft die vorläufige Aussetzung des Haftbefehls sehr wahrscheinlich Willinton Henao Gutiérrez alias Olmedo, Carlos Eduardo García Téllez alias Andrei und Sandra Milena Niño Guerrero.

So gab es auf Anweisung des Zentralen Generalstabs der FARC-EP und des Oberkommandierenden Iván Mordisco, Nachfolger von Gentil Duarte, bereits Sondierungstreffen mit Delegierten der Regierung in San Vicente del Caguán in der Provinz Caquetá. Zudem soll es ein weiteres Treffen in der Ebene des Yarí gegeben haben. Mit der Aussetzung der Haftbefehle ist ebenso eine Auslieferung in andere Länder unmöglich geworden, denn auch Interpol wurde in Kenntnis gesetzt. Es ist davon auszugehen, dass es weitere Treffen mit Regierungsvertretern geben wird und in vorangegangenen Friedensgesprächen durften Kommandierende der Guerilla bzw. deren Vertreter ihre Fronten und Strukturen besuchen, um sie über den Prozess der Vorverhandlungen zu informieren.

Quelle: Widerstand in Kolumbien