Minister Bausch streicht sechs Buslinien für Schichtarbeiter

ZLV Zeitung vum Letzeburger Vollek
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Mobilitätsminister Bausch (déi Gréng) hat entschieden, dass sechs Buslinien, die Industriestandorte anfahren und insbesondere von Schicht­arbeitern genutzt werden, umgehend gestrichen werden, ohne dass den Benutzern Transportalternativen angeboten werden. Das wurde nach einer am 1. Februar stattgefundenen Unterredung zwischen dem Minister und einer Delegation der OGBL-Syndikate Chemie, Metallverarbeitung und Straßentransport & Schifffahrt/­ACAL bekannt.

Die Aufrechterhaltung der Buslinien sei nicht mehr zu rechtfertigen, so der Minister, dessen Regierung offenbar kein Geld hat, um den Transport von Schichtarbeitern abzusichern, dafür aber Dutzende Millionen Euro für den Kauf von Waffen für die Ukraine ausgibt.

Bei den Buslinien, die eingestellt werden, wovon die Betriebe bereits vom Ministerium in Kenntnis gesetzt wurden, handelt es sich um die Strecken 16U Rodershausen – Col­­mar/Usines, 17U Clerf – Ho­­singen – Stolzemburg (SEO), 21U Echternach – Col­mar/Usines, 92U Bondorf – Colmar/Usines, 93U Martelingen – Colmar/Usines und 94U Bauschleiden – Col­mar/­Usines.

Der Gewerkschaft zufolge wurden nicht alle Anstrengungen unternommen, um Alternativen zugunsten der Lohnabhängigen, die auf die Buslinien angewiesen sind, zu finden. Gefordert wird, dass innovative Mobilitätskonzepte, zum Beispiel der Einsatz von Minibussen und Pendelbussen oder das Konzept »Mobilität auf Abruf« geprüft werden.

Das Ministerium hatte sich in einer Sitzung im Dezember 2022 dazu verpflichtet, die Buslinien zu den Industriestandorten nicht einzustellen, solange es keine Alternative gibt, zum Beispiel durch die Einführung eines Mobilitätsplans auf Betriebsebene. In diesem Zusammenhang appellierte die Gewerkschaft auch an die Betriebe, Verantwortung zu übernehmen und mit dem Ministerium Mobilitätspläne zu erstellen.

Andere Buslinien, die von Schichtarbeitern genutzt werden, sollen während der nächsten Monate weitergeführt werden, zumindest bis zu dem Zeitpunkt, da die auf Ministeriumsebene durch­ge­führ­ten Studien vorliegen werden. Voraussichtlich soll das im Mai dieses Jahres sein.

Quelle: Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek