16. Juli 2025

16. Juli 2025
IPPNWUmwelt

Aufrüstung heizt Klimakatastrophe an

Übernommen von Presse | IPPNW.DE:

2024 verursachte die NATO 40% mehr militärische Emissionen im Vergleich zu 2021. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die die ärztliche Friedensorganisation IPPNW gemeinsam mit weiteren Nichtregierungsorganisationen anlässlich der Bonner Klimazwischenkonferenz und des NATO-Gipfels in Den Haag veröffentlicht. Auf dem NATO-Gipfel wollen sich die Staaten zu einem verbindlichen 3,5-Prozent-Aufrüstungsziel verpflichten, die Militärausgaben der NATO-Staaten würden damit bis 2030 2,6 Billionen US-Dollar über den heutigen Ausgaben liegen. Allein von diesem Zuwachs könnten fast drei Jahre die Klimafinanzierungsbedarfe aller Entwicklungsländer bezahlt werden oder die Ausgaben getragen werden, die erforderlich sind, um das weltweite Elektrizitätsnetz bis 2030 Net-Zero-kompatibel zu machen.

Das 3,5%-Ziel der NATO würde insgesamt zu Emissionen des Bündnisses in Höhe von 2.330 MtCO2e (Millionen Tonnen CO2-Äquivalent) bis 2030 führen, was fast dem jährlichen Treibhausgasausstoß Brasiliens und Japans zusammen entspricht und 692 MtCO2e über dem derzeitigen Niveau liegt. Dies würde auch die jährliche Emissionsreduzierung von 134 MtCO2e zunichtemachen, die erforderlich ist, um das EU-Ziel für 2030 zu erreichen, die Treibhausgasemissionen um mindestens 55 % gegenüber dem Stand von 1990 zu senken.

Laut der Studie gefährdet die Aufrüstung auch in anderer Hinsicht das Erreichen der Klimaziele: die Gelder für Entwicklungszusammenarbeit, die auch in Klimaprojekte investiert werden, sind in den letzten Jahren massiv gesunken. Während Deutschland die Militärausgaben von 2023 zu 2024 um 28,3 % erhöht hat, wurde das Entwicklungshilfebudgets im gleichen Zeitraum um 17,2 % gekürzt.

„Die massive Aufrüstungsspirale zerstört das Klima, und damit unsere Lebensgrundlagen“, kritisiert die IPPNW-Vorsitzende Dr. Angelika Claußen. „Sie kostet uns Unsummen. Wir können es uns nicht leisten, horrende Summen in Zerstörung zu investieren. Wir brauchen Geld, Ressourcen und Tatkraft für Klimaschutz und Klimaanpassung.“

Quelle: Presse | IPPNW.DE