Amazon-Beschäftigte in NRW streiken bis Weihnachten

Am heutigen Montag (21.12.) ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten an den Amazon-Standorten in Rheinberg und Werne erneut seit den frühen Morgenstunden dazu auf, im Rahmen eines bundesweiten Streiks ihre Arbeit im Weihnachtsgeschäft niederzulegen. Der Streik wird bis Heiligabend fortgesetzt. Die Gewerkschaft fordert vom Online-Riesen die Tarifverträge des Einzelhandels zu unterzeichnen und einen Tarifvertrag zu „Guter und Gesunder Arbeit“ abzuschließen.

Für die Fachbereichsleiterin Handel bei ver.di NRW, Silke Zimmer, ist gerade in diesen Zeiten ein Streik unumgänglich, solange sich Amazon weiterhin nicht bewegt: „Während weite Bereiche des Einzelhandels schließen müssen, arbeiten die Beschäftigten bei Amazon weiter – aufgrund des Lockdowns im Einzelhandel mit noch höherer Arbeitsintensität als ohnehin im Weihnachtsgeschäft. Während Amazon also weiter massiv von den Auswirkungen der Pandemie profitiert, werden lediglich Anwesenheitsprämien in Höhe von zwei Euro pro Stunde für die Beschäftigten ausgezahlt. Die Beschäftigten bei Amazon haben ein Recht auf eine Bezahlung nach Tarifvertrag und gerade die augenblickliche Lage zeigt, wie wichtig auch eine gesundheitliche Absicherung durch einen Tarifvertrag für „Gute und Gesunde Arbeit“ ist.“

Die Beschäftigten haben durch die Streiks in den letzten Jahren regelmäßige Entgelterhöhungen erkämpft und dafür gesorgt, dass ausreichend Druck ausgeübt wurde, um in den Betrieben Verbesserungen bei Zuschlägen für Nachtarbeit und den Arbeitsbedingungen zu erreichen. „Corona hat die Beschäftigten nun nochmal vor eine besondere Herausforderung gestellt. Immer wieder gibt es Meldungen über Infektionen an den verschiedenen Standorten. Es ist offensichtlich, dass sich Jeff Bezos nicht vorstellen kann, was es für die Beschäftigten bedeutet, wenn zusätzlich zum täglichen Arbeitsstress auch noch Angst um die Gesundheit hinzukommt. Anderenfalls hätte er schon lange der Unterschrift unter die Tarifverträge des Einzelhandels zugestimmt“, so Zimmer weiter.

Aufgrund der aktuellen Situation finden keine Streikversammlungen statt.

Quelle: ver.di NRW – Amazon-Beschäftigte in NRW streiken bis Weihnachten