Kostenlose flächendeckende Bereitstellung von medizinischen Masken für alle Menschen in Not!

Es ist längst überfällig, dass das Tragen qualitätssichernder Masken  geregelt wird, deshalb begrüßt ver.di Hamburg die Entscheidung der MPK und des Senates, zu medizinischen Masken überall da zu verpflichten, wo große Menschenansammlungen möglich sind. ver.di Hamburg unterstützt auch die Verpflichtung der Arbeitgeber, Homeoffice anzubieten, denn dies ist jenseits der Maskenregelung die beste Vermeidungsstrategie von Kontakt, Nähe und Infektionen. „Dabei bleibt zu hoffen, dass die Arbeitgeber keine Umgehungsmöglichkeiten ausloten! Noch besser wäre zudem eine Strategie – wie z.B. von Zero-Covid vorgeschlagen – gewesen, um Perspektiven für Öffnungsschritte schon jetzt möglich zu machen“, meint Sieglinde Frieß, stellvertretende ver.di HH Landesbezirksleiterin.

Trotz aller Versuche, im Lockdown Kontakte zu vermeiden, sei es notwendig, bei Begegnungen im Alltag  – ob ÖPNV, Einkauf oder Arbeit  – konsequent die Masken zu tragen und dabei medizinische Masken zu nutzen, so Frieß weiter.

„Eine derartige Maskenpflicht heißt aber auch, dass den Menschen in Hamburg – vor allem denen in besonderen Lebenslagen wie mit Behinderungen oder in prekären Lebenssituationen – kostenlos und flächenendeckend medizinische Masken, besser noch FFP2 –Masken, zur Verfügung gestellt werden müssen. Die medizinischen Masken – vor allem die sicheren FFP2 – Masken – kosten Geld, können nicht gewaschen und wiederverwendet werden und nicht jede/r wird sie sich in vollem Umfang leisten können. Wir erwarten von der Politik, dass Spaltung und Ausgrenzung nicht weiter zunimmt, sondern dass Lösungen gefunden werden, die allen den gleichberechtigten gesellschaftlichen Zugang ermöglicht. Berlin und Bremen sind dahingehend Vorbild.

Auch die Anhebung von HARTZ IV wäre ein sinnvoller Schritt.“

Die Kluft zwischen arm und reich wird immer größer, wie auch der aktuelle oxfam – Bericht belegt (oxfam-Bericht zu Covid-19-Auswirkungen),  und die Daseinsvorsorge ist an der Belastungsgrenze. „Jetzt erleben wir die Konsequenzen und die Maskenfrage ist Teil dieser Politik. Menschen in Not, Armut und besonderen Lebenslagen erhalten nicht die notwendigen Unterstützungen und bei der Bewältigung des Alltags werden sie immer mehr allein gelassen. Das ist für eine reiche Stadt wie Hamburg unwürdig und unmenschlich.“

Frank Loeding, Sprecher des ver.di-AK Behindertenpolitik in Hamburg: „Die Sozialverbände fordern zu Recht kostenlose FFP2-Masken. Gerade für Menschen in Not und/oder Bürger*innen mit Behinderung ist die ungehinderte Mobilität ein wichtiger Schritt für Integration und Beteiligung. Zudem ist für sie wichtig, dass ihnen die höchstmögliche Sicherheit bei notwendigen Bewegungen in der Stadt garantiert wird. Der zeitnahe kostenlose und ungehinderte Zugang zu FFP2 – Masken ist deshalb überlebenswichtig. Und wer, wenn nicht die Stadt Hamburg, kann sich das auch leisten?“

Quelle: ver.di Hamburg – Kostenlose flächendeckende Bereitstellung von medizinischen Masken für alle Menschen in Not!