Arbeitgeber ohne Angebot im Einzelhandel Hamburg – Enttäuschung bei den Beschäftigten

Zur heutigen ersten Verhandlungsrunde für den Hamburger Einzelhandel erschienen die Arbeitgeber ohne Angebot. ver.di fordert für die rund 70.000 Beschäftigten in Hamburg 4,5 Prozent plus 45 Euro mehr Gehalt, Lohn und Ausbildungsvergütung sowie ein Mindeststundenentgelt von 12,50 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem fordert die Gewerkschaft von den Arbeitgebern die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Seitens der Arbeitgeber gab es weder ein Angebot, noch kam es zu einer inhaltlichen Annäherung der beiden Tarifparteien.

Beschäftigte arbeiten unter enormen Belastungen – nicht erst seit Corona!

„Dass die Arbeitgeber heute ohne ein Angebot für die Beschäftigten zu den Verhandlungen gekommen sind, ist absolut enttäuschend!“, erklärt die ver.di-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp.

„Der Einzelhandel hat 2020 den höchsten Umsatzanstieg seit 1994 erwirtschaftet. Dieses Umsatzplus ist nicht alleine auf den Internethandel zurückzuführen. Auch der stationäre Einzelhandel kann ein Plus von 4,3 Prozent vorweisen. Dieser enorme Zuwachs ist allein den Beschäftigten zu verdanken. Sie arbeiten unermüdlich und unter enormen Arbeitsbelastungen – und das nicht erst seit Corona.

Seit der Pandemie kommt allerdings noch die Angst vor einer Ansteckung oder Einkommensverluste durch Kurzarbeit hinzu. Darüber hinaus müssen die Beschäftigten des Einzelhandels vor Armut in Arbeit und im Alter geschützt werden.“

„Sie haben ein Entgelt verdient, von dem sie gut leben können. In der Pandemie haben sie mehr denn je gezeigt, dass sie es wert sind!“

Auch, dass die Arbeitgeber es strikt ablehnen, gemeinsam die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge zu beantragen, wertet die Gewerkschafterin als unnötigen Affront: „Es wäre eine Chance, gemeinsam dem Verdrängungswettbewerb und der Tarifflucht im Einzelhandel entgegenzuwirken.“

„Für tarifgebundene Krisenunternehmen streben wir differenzierte tarifliche Lösungen zur Zukunfts- und Beschäftigungssicherung in Form von Unternehmenstarifverträgen an.”, erklärt die ver.di-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp

Die Verhandlungen werden am 15. Juni fortgesetzt.

Quelle: ver.di Hamburg – Arbeitgeber ohne Angebot im Einzelhandel Hamburg – Enttäuschung bei den Beschäftigten