300 IKEA-Betriebsräte wollen „Blockademauer“ einreißen

Mehr als 300 Betriebsräte der 54 deutschen IKEA-Niederlassungen wollen am Mittwoch (29.Juni) in Düsseldorf für einen Digitalisierungs-Tarifvertrag im Unternehmen demonstrieren. Anlass ist eine bundesweite Tagung der Interessenvertretungen. Um 12 Uhr soll auf einem Platz am Flughafen die „Blockademauer der IKEA-Unternehmensleitung“ symbolisch eingerissen werden. Die schwedische Möbelhauskette verweigert bisher jede Verhandlung mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zu tariflichen Regelungen der Arbeitsbedingungen im Digitalisierungsprozess des Unternehmens. Mit ihrer Aktion wollen die Betriebsräte die Gewerkschaftsforderungen unterstützen.

„Bei IKEA werden zurzeit Möbelhäuser und interne Abläufe in schnellem Tempo umstrukturiert und modernisiert. Diesen Versuch, das Unternehmen auf die aktuellen Herausforderungen einzustellen, unterstützen wir. Aber das darf nicht auf dem Rücken und ohne Beteiligung der Beschäftigten passieren“, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich. „Die Kolleginnen und Kollegen machen den Erfolg des Unternehmens IKEA aus. Deshalb haben sie ein Recht auf einen Tarifvertrag, der gute und gesunde Arbeitsbedingungen im Prozess der Digitalisierung sicherstellt“, so die Gewerkschafterin.

Digitalisierungs-Tarifverträge böten eine sichere und rechtlich einklagbare Grundlage für Modernisierungsprozesse, die nicht auf Kosten der Gesundheit der Beschäftigten gehen dürften. „Die Kolleginnen und Kollegen kennen ihre Unternehmen in der Regel besser als hochbezahlte Manager. Deshalb sollte IKEA schon aus eigenem Interesse auf die Kompetenz der Beschäftigten setzen“, so Ulbrich.

Quelle: ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft