Ganztägiger Streik am Flughafen Berlin

Ein eintägiger Streik am Flughafen Berlin lässt die Unternehmerseite sowie den deutschen Fughafenverband ADV zurzeit hellhörig werden. Die Gewerkschaft Verdi kündigte für Mittwoch einen ganztägigen Streik am Hauptstadtflughafen BER an, bei dem die Bodenverkehrsdienste, die Flughafengesellschaft und die Luftsicherheit betroffen sein werden. Verdi ließ am Montag verlauten, dass der Streik „ganztags mit Beginn der Frühschicht“ und mit Ende „am späten Abend“ stattfinden soll.

ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel zeigte sich darüber entrüstet, dass mit dieser Aktion wohl eine ganze Region „für einen kompletten Tag vom internationalen Luftverkehr abgeschnitten“ werden soll. Die Leidtragenden seien natürlich die Passagiere und darüber hinaus würde „Deutschlands Hauptstadtflughafen als öffentlichkeitswirksame Bühne missbraucht.“ Es ist dies ein Beispiel dafür, wie die Schuld der Unternehmerseite auf die Angestellten verlagert wird, denen mir nichts dir nichts das Streikrecht abgesprochen wird.

Tatsächlich gab es nach drei Verhandlungsterminen kein Tarifergebnis. Am 30. Jänner sollen die Gespräche fortgesetzt werden, indes liegen die Positionen der beiden Seiten in bei den Gehaltvorstellungen und der Laufzeit des Tarifvertrags weit auseinander. Für die Angestellten der Bodenverkehrsdienste und der Flughafengesellschaft fordert die Gewerkschaft 500 Euro mehr Lohn im Monat und eine Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten. Die Unternehmerseite pocht dagegen auf längere Vertragslaufzeiten.

Für den kommenden Mittwoch waren ursprünglich etwa 300 Abflüge und Landungen mit 35.000 Passagieren geplant. Der Flughafen geht nun davon aus, dass „keine regulären Passagierflüge am BER stattfinden können.“ Bei hoher Streikbeteiligung müsste der Flughafen auf das operative Tagesgeschäft verzichten und könnte die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr garantieren. Verdi hat außerdem zu einer Kundgebung am Mittwochvormittag aufgerufen und rechnet dabei mit 1.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Quelle: Standard

 

Quelle: Zeitung der Arbeit