Proteste gegen AfD in Bayern

Protest gegen die AfD in Kissing. Foto: RedGlobeDer AfD und insbesondere ihrem Oberhetzer Bernd Höcke schlägt im bayerischen Landtagswahlkampf wütender Protest entgegen. Am Freitag gingen im oberfränkischen Elsenfeld rund 3.000 Menschen gegen eine Wahlkampfveranstaltung der ultrarechten Partei auf die Straße. Wie der Bayerische Rundfunk berichtete, redete Höcke im Bürgerzentrum vor rund 500 Zuhörern, während draußen sechsmal so viele lokalen Musikgruppen sowie den Kabarettisten Urban Priol und Georg Schramm zuhörten.

Auch in Schwaben ist Höcke unerwünscht. Im gut 11.000 Einwohner zählenden Kissing nahe Augsburg protestierten am Samstag mehrere hundert Menschen gegen eine weitere Veranstaltung Höckes in einem Landgasthof. Zunächst hatten sich etwa 300 Menschen am Rathaus versammelt, in sicherer Entfernung zum Veranstaltungsort der Rechten. Die Organisatoren dort wollten sich jedoch nicht nur von der AfD abgrenzen, auch die Antifa sei unerwünscht, hieß es dort. Quittiert wurde das von Buhrufen.

Direkt an dem von der Polizei abgeriegelten Landgasthof versammelten sich schließlich rund 150 Menschen, unter ihnen Mitglieder des Motorradclubs Kuhle Wampe, der Linken und der Partei Die PARTEI. Es waren Rufe wie »Höcke verpiss dich, keiner vermisst dich« sowie antifaschistische Lieder zu hören. Das bayerische USK sorgte dafür, dass einige Dutzend Zuhörer dem Hetzer ungestört zuhören konnten. Zu Auseinandersetzungen kam es jedoch nicht.

Auch in Breitenthal bei Krumbach im Landkreis Günzburg meldeten Antifaschisten Widerspruch gegen die AfD an. Dort hatte sich die Bundestagsabgeordnete Alice Weidel angekündigt, um in einem Vereinsheim die Propaganda ihrer Partei zu verbreiten. Zu Protesten dagegen hatte unter anderem Die PARTEI aufgerufen, die ihren Landtagswahlkampf vor allem gegen die Rechten richtet: »Das beste Mittel gegen AfDerjucken«.